15. Mai 2009
Wir laufen gegen 10.00 Uhr bei blauem Himmel und 2-3 Bft. aus NW aus. Für die fünfzehn Seemeilen werden wir knapp 3 Stunden benötigen. Im Schatten der Segel ist es wie auch bislang relativ kühl, ca. 12°C, und so müssen auch heute die dicken Jacken helfen. Dennoch herrliches segeln. Wir queren das Verkehrstrennungsgebiet vor Danzig und werden von einer großen Skandinavienfähre überholt. Zum ersten mal sieht man auch Frachter und vereinzelte Segler.

Gegen 13.00 Uhr erreichen wir die Rinne nach Danzig. Melden uns über Funk bei Port Control Danzig an und bekommen die Genehmigung in den weitläufigen Danziger Hafen einzulaufen. Zunächst passieren wir das Denkmal der Westernplatte und dippen unsere Nationalflagge.

Die großen Werften Danzigs sind scheinbar noch vollbeschäftigt, anders als häufig die Werften in unseren Häfen.

Wir fahren weiter flussaufwärts und erreichen das Altstadtzentrum mit dem Krantor. In dem neuen und gut ausgestatteten Yachthafen finden wir einen Liegeplatz.

Beim Anlegen geht Mike baden. Er kennt jetzt die Wassertemperatur des Stadthafens. Die Sonne und die Waschmaschine helfen alles wieder in Ordnung zu bringen.



Wir haben jetzt drei Tage Zeit für Danzig und freuen uns darauf am Montag unseren Freund Wolfram vom Flughafen abzuholen.
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14. Mai 2009
Wir wollen mit dem Zug auf der Halbinsel Hel bis zu dem ehemaligen kaschubischen Fischerdorf Jastarnia fahren. Heute allerdings ebenfalls ein Urlaubs- und Badeort wie auch Hel. Da die Abfahrt erst um 12.33 Uhr sein wird, wandern wir zunächst zur Südspitze der Halbinsel.

Dann geht es mit der Bahn in fünfzehn Minuten nach Jastarnia. Wir fahren den gesamten Weg durch einen herrlichen Kiefernwald, dessen Boden über und über mit Blaubeerpflanzen bedeckt ist.

Die Hoffnung, die alten kaschubischen Fischerhäuser zu finden, hat sich nicht erfüllt. Dafür fanden wir einen modernen Hafen und eine Seebrücke, durch Mittel der EU gefördert. Beides ein wenig leer und leblos.


Wir haben uns mit einem Fischessen und einem schönen kühlen Bier getröstet.

Morgen werden wir weiter nach Danzig segeln.
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13. Mai 2009
Wir haben herrlich geschlafen und der 13. begrüßt uns mit Sonne und merklich mehr Wärme als die Tage zuvor. Kurz vor zehn Uhr legen wir ab. Unser Kurs führt uns an der Küste von Hel entlang nach südost zum Kap Hel. Zum ersten mal ist ein merklicher Schiffsverkehr zu sehen. Danzig und Gedingen liegen nicht mehr weit.

Nach vier Stunden kommt Kap Hel in Sicht. Der Wind hat zugenommen weht aber für uns noch immer günstig aus NW. Der Seegang in der südöstlichen Ostsee ist relativ hoch und lang. Vor dem Kap fällt die Wassertiefe auf fast 50m. Anders als in dem uns bestens bekannten Teil der Ostsee, in dem eine Tiefe von 30m schon außergewöhnlich ist.

Gegen 15.00 Uhr machen wir fest. Es gibt Kaffee und Kuchen und dann folgt der Landgang durch das hübsche und saubere Hel.



Hier zeichnet sich bereits der Beginn der Saison ab. Unmengen von billigem Kitsch stehen zur Auswahl.


Danzig liegt jetzt in Sichtweite. Wir werden daher morgen in Hel bleiben. Freitag geht es weiter nach Danzig, wo uns unser Freund Wolfram hoffentlich am Montag per Flugzeug erreichen wird. Dann steht der weite Weg außerhalb der 12 sm Zone am russischen Kaliningrad vorbei nach Kleipeda ( Memel) an.
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13. Mai 2009
Heute Nacht war es kalt. Mike hat wie ein Schneider gefroren und sich erst durch Wärmewäsche und eine zusätzliche Decke in den Schlaf bringen können. Der neue Tag fängt trotz kalter Nacht schön an. Blauer Himmel und 2-3 Bft.. Mike nimmt seine Wäsche aus dem Trockner, in dem sie die Nacht zugebracht hat und ich hänge meine Klamotten an der Seereling zum trocknen auf. Wir laufen nochmal zum Strand und zur Mole und beschließen dann auszulaufen. Bunkern Wasser und Diesel und laufen aus. Uns wird noch einmal genau erläutert, wie wie die Einfahrt zu passieren haben, ohne die Gefahr auf Grund zu laufen. Es klappt. Bei der Ansteuerungstonne setzen wir Segel. Es ist ein herrliches, aber schrecklich kaltes segeln. Blauer Himmel, tiefblaues Meer und schnelle Fahrt nach Osten.Wir sind wie die gesamte letzte Zeit mal wieder ganz allein auf See. Kein Segel und kein Schiff zu sehen.

Wir passieren das Kap Rozewie.Noch 4,5 sm bis Wladyslawowo.

Wladyslawowo ist der größte Fischereihafen Polens. Viele Schiffe liegen allerdings zur Zeit arbeitslos auf. Heute Abend werden wir kräftig einheizen, um uns die Nacht etwas angenehmer zu machen.
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12. Mai 2009
Ab sofort gibt es eine Karte mit meiner Route. Klickt einfach auf „Meine Route in Google Maps“ auf der rechten Seite oder hier.
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11. Mai 2009
Heute hat Anne Geburtstag. Ich schreibe ihr eine SMS und bin in Gedanken bei ihr. Wir lassen es ruhig angehen, frühstücken und machen unser Schiff mit dem auf dem Steg vorhandenen Wasserschlauch fein. Gegen 11.00 Uhr gehen wir nach Leba hinein um uns zwei Fahrräder zu leihen. Acht Kilometer sind es auf die Näherung hinaus zur großen Wanderdühne. Die wollen wir uns unbedingt ansehen.

Es ist ein schöner Weg durch den Nationalpark Slowinski. Kiefernwald und tiefgrüne Blaubeepflanzen.


Der höchste Punkt liegt ca. 46 m über dem Meeresspiegel. Viele Bäume am Haffrand haben den Kampf bereits verloren und viele werden noch folgen, die Düne schreitet Jahr für Jahr stetig voran. Wir beide sind tief beeindruckt und wandern eine ganze Zeit über dieses erstaunliche Naturphänomen.





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10. Mai 2009
Sonntag morgen. Es regnet in Strömen aus einem durch und durch grauen Himmel. Der Wind kommt, ich mag es nicht glauben, schwach aus NE. Was hatte das Seewetteramt gestern Abend gemeldet: SE 3 Bft. Wir entschließen uns dennoch nach Leba auszulaufen. Bei dem schwachen Wind direkt von vorne muß der Motor seinen Dienst machen. Melden uns wie immer per UKW ab. Ölzeug und Gummistiefel an, und alle Schotten wegen des Regens geschlossen. Nach vier Stunden klart es auf und sogar die Sonne gibt eine kurze Vorstellung. In der Ferne erkennt man die große Düne von Leba.

Noch sechs Seemeilen und wir erreichen die Ansteuerung von Leba. Hier müssen wir genau in einer Peilung von 203° navigieren da es vor den Molen sehr flach wird. Über Funk warnt man uns davor und gibt uns genaue Anweisung für die Ansteuerung. Es klappt und wir laufen problemlos in den Kanal ein. Der Hafen von Leba ist der erste richtige Yachthafen mit allen erdenklichen Möglichkeiten. Wir könne sogar unsere Wäsche waschen. Wir planen zwei Hafentage, um die wunderschöne Gegend zu erkunden. und zur großen Düne zu kommen.



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10. Mai 2009
Nicht alles kommt so, wie man es sich eigentlich gewünscht hat. Wir sind gestern um 23.00 Uhr in die Kojen gegangen. Es hatte am Abend ein wenig geregnet, nichts besonderes. Als ich um 01.00 Uhr in der Nacht aufwache heult der Wind aus SW. Nichts besonderes, denn wir liegen ja im Hafen fest und sicher. Nach kurzer Zeit merkte ich allerdings, fest schon, aber sicher? Der Hafen von Darlowo ist ein relativ enger Flußkanal und der starke Wind presste einen erheblichen Schwell in die Hafeneinfahrt. Unser Schiff bewegte sich jetzt gegen die Fender gepresst und in die Festmacherleinen ruckend einen halben Meter auf und ab. Gegen vier Uhr morgens war es kein Spaß mehr. Wir standen auf, zogen uns an und machten los. Die einzige sich anbietende Alternative lag 1sm flussaufwärts im ziemlich unschönen Stadthafen. Gegen fünf Uhr lagen wir ruhig und fest an einer verlassenen Pier. Wir haben bis 09.00 Uhr geschlafen. Nach dem Frühstück legten wir ab, passierten um 11.00 Uhr die Brücke, meldeten uns ab und gingen in See. Das Wetter? Strahlend blauer Himmel und vier Windstärken aus SW. Baumen die Genua aus und laufen platt vor dem Wind durch das heute offene Sperrgebiet. Da der Weg nach Leba für den späten Start zu weit ist, laufen wir um 15.00 Uhr in Ustka ein. Wir finden einen gottseidank ruhigen, weil geschützten Liegeplatz. Morgen sehen wir weiter.

Es war nicht der schönste Platz, aber endlich lag das Schiff still und ruhig.


Unser Liegeplatz in Ustka

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10. Mai 2009
Heute morgen wachen wir bei Sonnenschein und blauem Himmel auf. Es ist wärmer geworden und es weht ein mäßiger SE-S-Wind. Das ist ein tolles Angebot von Rasmus und wir nehmen es gerne an. Um halb zehn machen wir die Leinen los und melden unsere Abreise über Funk an. Ein freundliches „gute Reise“ begleitet uns aus dem Kolberger Hafen. Wir gehen auf Kurs, und Shiralee stürmt mit 5-6 kn ihrem nächsten Ziel Darlowo mit geschrickten Schoten entgegen. Im Laufe der Reise nimmt der Wind ein wenig ab, bleibt aber auf SE, und so kann der Autopilot leicht die Arbeit des Kurshaltens übernehmen. Die südliche Ostsee ist leer, wir begenen wie seit Tagen keinem einzigen Schiff. Gegen 16.00 Uhr laufen wir in den Vorhafen ein, und melden uns wieder über UKW bei der Portcontrol. Es gibt nach einem kurzen Gespräch auf Englisch freie Fahrt. Die Brücke öffnet um 16.00 Uhr und wir legen als einziges Schiff an der Gastpier an.

Wir verlassen Kolberg.

Die architektonisch „einmalig schöne“ Steuerkanzel der Brücke in Darlowo.

Wir sind allein, fühlen uns aber nicht einsam.

Das Gebäude des Hafenkapitäns.
Wenn der Wetterbericht recht behält, können wir morgen mit SW 4 Bft. rechnen. Achterlicher Wind auf dem Weg nach Leba. Und das größte Glück: Das riesige militärische Sperrgebiet ist die nächsten drei Tage für die Durchfahrt freigegeben. Das spart uns 40 sm Umweg!
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07. Mai 2009
Wie schön, heute morgen weht es nur noch moderat aus SW-S. Der Himmel ist allerdings noch immer grau und mit 10°C ist es nicht gerade sommerlich warm. Wieder sind die dicken Sachen und das Ölzeug angesagt. Laufe zum Hafenkapitän und klariere aus. Da er lange Weile hat, unterhalten wir uns noch ein paar Minuten in gebrochenem Englisch. Das Sperrgebiet, dass gestern noch frei gewesen wäre, müssen wir heute umsegeln. Der Umweg ist allerdings nicht schlimm. Der Südwind mit zunächst 4-5 Bft. schiebt uns unter Höchstgeschwindigkeit Kolberg entgegen, manchmal erreichen wir surfend 8 Knoten. Super. Später dreht der Wind etwas mehr auf SW und er wird schwächer. Wir erreichen Kolberg dennoch ausschließlich unter Segel. Melde mich per Funk bei Kolberg Portcontrol an, und kann direkt in den Yachthafenbereich einlaufen.

Wir machen das Schiff klar, bunkern Trinkwasser und waschen das in Dievenow durch den Wind ziemlich verdreckte Deck. Danach geht es zum Stadtrundgang. Welch ein Unterschied zu dem kleinen fast menschenleeren Kaff Dievenow.


In der Kneipe Green Fiddler genehmigen wir uns ein großes polnisches Bier. Wir meinen, dass wir es uns verdient haben. Wenn der Wetterbericht Recht behält geht es morgen weiter nach Darlowo dem ehemaligen Rügenwalde.

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