Ostsee rund


Archiv für Mai 2009

Montag, der 11. Mai; Hafentag in Leba

Montag, 11. Mai 2009

Heute hat Anne Geburtstag. Ich schreibe ihr eine SMS und bin in Gedanken bei ihr. Wir lassen es ruhig angehen, frühstücken und machen unser Schiff mit dem auf dem Steg vorhandenen Wasserschlauch fein. Gegen 11.00 Uhr gehen wir nach Leba hinein um uns zwei Fahrräder zu leihen. Acht Kilometer sind es auf die Näherung hinaus zur großen Wanderdühne. Die wollen wir uns unbedingt ansehen.

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Es ist ein schöner Weg durch den Nationalpark Slowinski. Kiefernwald und tiefgrüne Blaubeepflanzen.

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Der höchste Punkt liegt ca. 46 m über dem Meeresspiegel. Viele Bäume am Haffrand haben den Kampf bereits verloren und viele werden noch folgen, die Düne schreitet Jahr für Jahr stetig voran. Wir beide sind tief beeindruckt und wandern eine ganze Zeit über dieses erstaunliche Naturphänomen.

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Sonntag, der 10.Mai; von Ustka nach Leba

Sonntag, 10. Mai 2009

Sonntag morgen. Es regnet in Strömen aus einem durch und durch grauen Himmel. Der Wind kommt, ich mag es nicht glauben, schwach aus NE. Was hatte das Seewetteramt gestern Abend gemeldet: SE 3 Bft. Wir entschließen uns dennoch nach Leba auszulaufen. Bei dem schwachen Wind direkt von vorne muß der Motor seinen Dienst machen. Melden uns wie immer per UKW ab. Ölzeug und Gummistiefel an, und alle Schotten wegen des Regens geschlossen. Nach vier Stunden klart es auf und sogar die Sonne gibt eine kurze Vorstellung. In der Ferne erkennt man die große Düne von Leba.

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Noch sechs Seemeilen und wir erreichen die Ansteuerung von Leba. Hier müssen wir genau in einer Peilung von 203° navigieren da es vor den Molen sehr flach wird. Über Funk warnt man uns davor und gibt uns genaue Anweisung für die Ansteuerung. Es klappt und wir laufen problemlos in den Kanal ein. Der Hafen von Leba ist der erste richtige Yachthafen mit allen erdenklichen Möglichkeiten. Wir könne sogar unsere Wäsche waschen. Wir planen zwei Hafentage, um die wunderschöne Gegend zu erkunden. und zur großen Düne zu kommen.

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Samstag,den 9. Mai; von Darlowo nach Ustka ( Stolpmünde )

Sonntag, 10. Mai 2009

Nicht alles kommt so, wie man es sich eigentlich gewünscht hat. Wir sind gestern um 23.00 Uhr in die Kojen gegangen. Es hatte am Abend ein wenig geregnet, nichts besonderes. Als ich um 01.00 Uhr in der Nacht aufwache heult der Wind aus SW. Nichts besonderes, denn wir liegen ja im Hafen fest und sicher. Nach kurzer Zeit merkte ich allerdings, fest schon, aber sicher? Der Hafen von Darlowo ist ein relativ enger Flußkanal und der starke Wind presste einen erheblichen Schwell in die Hafeneinfahrt. Unser Schiff bewegte sich jetzt gegen die Fender gepresst und in die Festmacherleinen ruckend einen halben Meter auf und ab. Gegen vier Uhr morgens war es kein Spaß mehr. Wir standen auf, zogen uns an und machten los. Die einzige sich anbietende Alternative lag 1sm flussaufwärts im ziemlich unschönen Stadthafen. Gegen fünf Uhr lagen wir ruhig und fest an einer verlassenen Pier. Wir haben bis 09.00 Uhr geschlafen. Nach dem Frühstück legten wir ab, passierten um 11.00 Uhr die Brücke, meldeten uns ab und gingen in See. Das Wetter? Strahlend blauer Himmel und vier Windstärken aus SW. Baumen die Genua aus und laufen platt vor dem Wind durch das heute offene Sperrgebiet. Da der Weg nach Leba für den späten Start zu weit ist, laufen wir um 15.00 Uhr in Ustka ein. Wir finden einen gottseidank ruhigen, weil geschützten Liegeplatz. Morgen sehen wir weiter.

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Es war nicht der schönste Platz, aber endlich lag das Schiff still und ruhig.

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Unser Liegeplatz in Ustka

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Freitag, der 8. Mai; von Kolberg nach Darlowo ( Rügenwalde)

Sonntag, 10. Mai 2009

Heute morgen wachen wir bei Sonnenschein und blauem Himmel auf. Es ist wärmer geworden und es weht ein mäßiger SE-S-Wind. Das ist ein tolles Angebot von Rasmus und wir nehmen es gerne an. Um halb zehn machen wir die Leinen los und melden unsere Abreise über Funk an. Ein freundliches „gute Reise“ begleitet uns aus dem Kolberger Hafen. Wir gehen auf Kurs, und Shiralee stürmt mit 5-6 kn ihrem nächsten Ziel Darlowo mit geschrickten Schoten entgegen. Im Laufe der Reise nimmt der Wind ein wenig ab, bleibt aber auf SE, und so kann der Autopilot leicht die Arbeit des Kurshaltens übernehmen. Die südliche Ostsee ist leer, wir begenen wie seit Tagen keinem einzigen Schiff. Gegen 16.00 Uhr laufen wir in den Vorhafen ein, und melden uns wieder über UKW bei der Portcontrol. Es gibt nach einem kurzen Gespräch auf Englisch freie Fahrt. Die Brücke öffnet um 16.00 Uhr und wir legen als einziges Schiff an der Gastpier an.

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Wir verlassen Kolberg.

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Die architektonisch „einmalig schöne“ Steuerkanzel der Brücke in Darlowo.

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Wir sind allein, fühlen uns aber nicht einsam.

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Das Gebäude des Hafenkapitäns.

Wenn der Wetterbericht recht behält, können wir morgen mit SW 4 Bft. rechnen. Achterlicher Wind auf dem Weg nach Leba. Und das größte Glück: Das riesige militärische Sperrgebiet ist die nächsten drei Tage für die Durchfahrt freigegeben. Das spart uns 40 sm Umweg!

Donnerstag, der 7. Mai, von Dievenow nach Kolberg

Donnerstag, 07. Mai 2009

Wie schön, heute morgen weht es nur noch moderat aus SW-S. Der Himmel ist allerdings noch immer grau und mit 10°C ist es nicht gerade sommerlich warm. Wieder sind die dicken Sachen und das Ölzeug angesagt. Laufe zum Hafenkapitän und klariere aus. Da er lange Weile hat, unterhalten wir uns noch ein paar Minuten in gebrochenem Englisch. Das Sperrgebiet, dass gestern noch frei gewesen wäre, müssen wir heute umsegeln. Der Umweg ist allerdings nicht schlimm. Der Südwind mit zunächst 4-5 Bft. schiebt uns unter Höchstgeschwindigkeit Kolberg entgegen, manchmal erreichen wir surfend 8 Knoten. Super. Später dreht der Wind etwas mehr auf SW und er wird schwächer. Wir erreichen Kolberg dennoch ausschließlich unter Segel. Melde mich per Funk bei Kolberg Portcontrol an, und kann direkt in den Yachthafenbereich einlaufen.

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Wir machen das Schiff klar, bunkern Trinkwasser und waschen das in Dievenow durch den Wind ziemlich verdreckte Deck. Danach geht es zum Stadtrundgang. Welch ein Unterschied zu dem kleinen fast menschenleeren Kaff Dievenow.

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In der Kneipe Green Fiddler genehmigen wir uns ein großes polnisches Bier. Wir meinen, dass wir es uns verdient haben. Wenn der Wetterbericht Recht behält geht es morgen weiter nach Darlowo dem ehemaligen Rügenwalde.

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Mittwoch, den 6. Mai; zweiter Hafentag in Dievenow

Mittwoch, 06. Mai 2009

Die Hoffnung, heute bei mäßigem Westwind nach Kolberg zu segeln, hat sich zerschlagen. Wieder warnt der Deutsche Seewetterdienst vor Starkwind bis Sturm mit 7-9 Bft. und einer Seegangshöhe von zwei bis drei Metern. Keine gute Perspektive. Aber wir stehen hier im Hafen von Dievenow eigentlich nichts aus. Hafengeld verlangt niemand, man hat uns einen Schlüssel für ein sauberes und relativ modernes Sanitärgebäude gegeben und wir sind mit den Fischern allein. Der Ort befindet sich noch fast im Winterschlaf, nur wenige Menschen treffen wir auf unseren regenfreien Rundgängen, alles wartet auf die wenigen Wochen Sommersaison.

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Anne und Claas haben mir zum Abschied in Missunde eine Tasche mit “ Regenpäckchen“ mit auf die Reise gegeben. Toll. So haben wir es früher auch mit den beiden als Trost für schlechte Tage im Hafen gemacht. Das erste Päckchen habe ich gestern ausgepackt und heute wird wohl das zweite folgen. Ich verrate Euch aber nicht den Inhalt.

Dienstag, der 5. Mai; Hafentag in Dievenow

Mittwoch, 06. Mai 2009

Es regnet und es weht mit 6 Bft. aus Westsüdwest. Starkwindwarnung des Deutschen Wetterdienstes und wir entschließen uns zu einem gemütlichen Hafentag. Die Temperatur liegt im Schiff bei 10°C und daher muß die Heizung alles geben was sie schaffen kann. Sie schafft es. Nach einer halben Stunde haben wir 20°C und es wird gemütlich. Lesen und klönen. Morgen wird es weiter nach Kolberg gehen. Das Sperrgebiet ist offen und so können wir uns einen großen Umweg sparen.

Montag, den 4. Mai ; von Swinemünde nach Dievenow

Mittwoch, 06. Mai 2009

Am gestrigen Abend hat es zum ersten mal heftig geregnet. Der Wind hat zugenommen und auf West gedreht. Heute morgen ist es kühl und es weht mit 5-6 Bft. weiter aus West, allerdings sagt der Wetterbericht einen Rückgang auf 5 Bft. für später voraus. Wir warten in aller Ruhe ab und reparieren einige Dinge, unter anderem Mikes Kojenlampe. Gegen 11.00 Uhr klart es etwas auf und der Wind nimmt ab, wichtig für uns, da die Häfen an der polnische Küste ab 6 Bft. nur sehr gefahrvoll angesteuert werden können. Außerhalb der Swinemünderinne fallen wir stark ab und können unter Halbwind Richtung mit Kurs Dievenow laufen. Das Wetter wird immer freundlicher und wir erreichen Dievenow gegen halb zwei. Klarieren ein und laufen in den Fischereihafen.

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Wir hoffen das der Wind es zuläßt, dass wir morgen nach Kolberg segeln können. Dievenow vor dem Beginn der Sommerzeit ist ein ziemlich verlassenes und trauriges Nest.

Sonntag, der 3. Mai ; Ückermünde – Swinemünde

Sonntag, 03. Mai 2009

Nach einer ruhigen Nacht verlassen wir Ückermünde gegen 10.00 Uhr. Der Wind ist vollständig eingeschlafen und das Oderhaff liegt wie ein Spiegel vor uns. Leider fällt das Segeln heute aus, laufen daher langsam unter Motor in Richtung Staatsgrenze. Der deutsche Zoll winkt uns freundlich zu. Wir sind in Polen.

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Nehmen nun Kurs auf den Kanal Kaiserfahrt, der das Oderhaff mit Swinemünde verbindet.

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Kurz vor 14.00 Uhr legen wir im Yachthafen Swinemünde an. Ich bezahle beim Hafenmeister 20 Slotych Hafengebühr. Erstaunlich günstig. Kann die Nächsten Wochen so bleiben.

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Werden am Nachmittag ausgiebig den Ort erkunden.

Sonnabend, der 2. Mai; Wolgast Ückermünde

Sonntag, 03. Mai 2009

Wieder weckt uns der Wecker frühzeitig. Die Wolgaster Brücke öffnet um 7.45 Uhr. Stehen auf, duschen und legen ab. Auf der Ostseite der Brücke gehen wir in den Stadthafen und frühstücken gemütlich. Gegen 9.00 Uhr legen wir ab und laufen unter Motor, da der Wind vollständig eingeschlafen ist, die enge und sehr sehr flache Fahrrinne Richtung kleines Haff. Heute strahlt eine warme Sonne vom wieder wolkenlosen Himmel. Um 11.45 Uhr passieren wir die Zecheriner Staßenbrücke die wir auf die Minute genau erreichen. Ich denke, wir haben alle Brücken dieser Reise jetzt hinter uns. Setzen Segel und laufen hoch am Wind nach Ückermünde.

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Finden einen prima Liegeplatz in einem kleinen Segelklubhafen in der Stadt.

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Morgen verlassen wir Deutschland. Es geht nach Polen und damit nach Swinemünde.