Ostsee rund


Archiv für Juni 2009

Freitag, der 19. Juni; von Dragesviken nach Barösund, Orslandet

Samstag, 20. Juni 2009

Die Warmfront sah man gestern bereits von Westen her heranrücken. Gegen Abend zog sich der Himmel vollständig zu und es begann leicht zu regnen. Heutemorgen ist es sehr diesig, und der SW weht mäßig. Wir legen um 9.30 Uhr ab. Die Seekarte liegt wieder gegen Regen geschützt im Schutz der Spritzkappe und wir benötigen sie ständig, denn die Sicht ist anfangs sehr schlecht, und die Fahrwasserbetonnung ist häufig nur mit dem Glas zu finden. Sehr sorgfältige Navigation ist wichtig, will man unbeschadet durch das Gewirr von Felsen und Inseln finden.

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Nach zwei Stunden bessert sich das Wetter zumindest ein wenig. Ab und an läßt sich ein Stück blauen Himmels sehen und die Sicht wird besser. Kühl ist es dennoch, und so ist einmal wieder warmes Zeug und die dicke Mütze notwendig.

Gegen 12.30 Uhr erreichen wir den engen und sehr schönen Barösund. Wir entschließen uns unsere Fahrt für heute in Orslandet abzubrechen.

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Wir hoffen für morgen auf besseres Wetter um dann weiter in Richtung Hankö durch das Schärenfahrwasser zu segeln.

Donnerstag, der 18.Juni; von Helsinki nach Dragesviken

Samstag, 20. Juni 2009

Blauer Himmel, und das schon früh am Morgen. Das haben wir lange nicht gehabt. Von heute an geht die Reise wieder gen Westen, und so legen wir um 9.30 Uhr in Skifferholmen ab, um durch die Schärenfahrwasser der finnischen Südküste 20 sm weiter in die kleine Bucht von Porkala zu kommen. Leider weht der Wind aus WSW, so dass wir die engen und sich ständig in der Richtung ändernden Fahrwasser unter Motor fahren müssen. Die Seekarte liegt im Cockpit und wir haken gedanklich jede passierte Insel und jede Tonne ab.

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Oft hat man das Gefühl, hier geht es nicht weiter, aber dann öffnet sich der Blick wieder und alles ist in Ordnung. Eine wunderschöne Landschaft zieht an uns vorüber. Auf allen Inseln versteckt hinter Bäumen liegen Sommerhäuser, glückliche Eigentümer.

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Gegen 13.00 Uhr erreichen wir die Einfahrt zu der kleinen und geschützt liegenden Bucht in der unser Gasthafen liegt.

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Um 13.15 Uhr sind wir fest und genießen die Ruhe dieses hübschen Fleckens. Heute Nachmittag werden wir die Gegend erkunden und eine kleine Wanderung machen.

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Mittwoch,der 17. Juni; Hafentag in Helsinki

Mittwoch, 17. Juni 2009

Der heutige Tag beginnt mit zwei Erfolgserlebnissen:

An der Bootstankstelle neben unserem Steg entdecke ich eine zum Verkauf stehende deutsche Campingasflasche gefüllt mit drei Kilo Flüssiggas. Unglaubliches Glück, denn in Finnland und Schweden kennt man diese Flaschen nicht. Das hier verwendete Gas passst aber in seinen Behältern nicht in das Gasfach des Schiffes. Jetzt reicht der Vorrat wieder für eineinhalb Monate.

Es gelingt mir sofort die Waschmaschine und den Trockner für einen großen Berg Wäsche in Betrieb zu nehmen. Der Tag fängt also erfolgreich an.

Wir fahren dann wieder mit der Fähre in die Stadt und bummeln zunächst zu dem Markt am Hafen und dann durch die Straßen dieser schönen Stadt. Mike besucht noch die Kunsthalle und ich mache Einkäufe für die nächsten Tage, denn ab Freitag feiert Finnland die Sommersonnenwende. Ein Volksfest. Alle Geschäfte sind ab Freitag geschlossen.

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Von dem großen Fischmarkt vergangener Zeiten ist dieses kleine Boot geblieben. Der Ostseefisch wird langssam zum teuren Luxusgut.

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Morgen werden wir, wenn möglich, den Weg westwärts durch die Schären beginnen. Wir wollen dann in Hanko, dem finnischen Seglermekka auf Dietmar warten, der am kommenden Dienstag in Helsinki ankommt.

Dienstag, der 16.Juni ; von Tallinn nach Helsinki

Mittwoch, 17. Juni 2009

Der Wind hat in der Nacht nachgelassen, weht aber noch immer aus SW. Der Himmel ist grau, von Zeit zu Zeit nieselt es etwas und es ist kalt. Wir entschließen uns auszulaufen, bevor eine Winddrehung auf N eintritt. Legen um 9.20 Uhr ab, setzen die Segel und laufen mit guter Fahrt aus der Bucht von Tallinn in den Finnischen Meerbusen aus, Kurs Leuchtturm Helsinki. Nach kurzer Zeit beginnt der Himmel aufzureißen. Über See wird es wolkenlos und der Wind nimmt auf 5-6 Bft. zu. Da wir mit achterlich raumem Wind segeln, lassen wir die Segel ungerefft stehen und laufen mit fast 7 kn in Richtung Helsinki. Prima.

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Der Segang wird langsam höher und erreicht 2m. Gegen 14.00 Uhr passieren wir den Leuchtturm Helsinki. Das Abenteuer Polen und Baltische Staaten liegt hinter uns. Ich habe viele neue Eindrücke gewonnen. Mit dem Hissen der finnischen Gastlandflagge kommt der Eindruck der Rückkehr nach Hause in mir auf.

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Zweieinhalb Stunden später machen wir unser Schiff auf der Schäreninsel Skifferholmen am Gästesteg fest. Die Anlage gehört dem finnischen Yachtclub und es ist ruhig und gemütlich. Um in die Stadt zu gelangen fahren wir mit einer kleinen Fähre auf die Festlandseite hinüber.

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Wir fahren am späten Nachmittag mit der Fähre in die Stadt und machen einen ersten Rundgang. Morgen werden wir hier in Helsinki bleiben.

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Montag, der 15. Juni; Hafentag in Tallinn

Montag, 15. Juni 2009

Die Wettervorhersage des Finnischen Meteorologischen Institutes von gestern abend hatte Recht. In der Nacht fing es an zu regnen und hörte bis zum Morgen nicht mehr auf. Der Wind drehte auf SE und nahm stürmisch zu. Es ist heute also kein vernünftiger Segeltag.

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Der Montag ist grau, regnerisch und kalt. Man wird das Gefühl nicht los, es sei Anfang November und nicht eine Woche vor der Sommersonnenwende. Wir können es nicht ändern, fassen uns in Geduld und hoffen auf eine baldige Rückkehr besserer und wärmerer Tage.

Sonntag, der 14. Juni; Hafentag in Tallinn

Sonntag, 14. Juni 2009

Heutemorgen um 00.15 Uhr ist Mike mit der Fähre von Helsinki angekommen. Sein Flugzeug ab Hamburg hatte zwei Stunden Verspätung, und so konnte er nur noch die letzte Fähre um 22.00 Uhr erreichen. Ich hole ihn am Eingang des Hafens ab, denn man kann nur mit einer Chipkarte das Tor öffnen. Wir sitzen noch eine dreiviertelstunde und reden miteinander und kriechen dann in unsere Kojen. Heute bleiben wir in jedem Fall in Tallinn, denn ich möchte mit ihm noch einmal durch die schöne Altstadt ziehen. Der Tag beginnt grau und windig. Nach dem Frühstück verholen wir das Schiff auf einen anderen Liegeplatz, da der Eigner des bislang genutzten Platzes heute zurückkommen wird. Gegen elf Uhr fahren wir mit dem Bus ins Zentrum und wandern nocheinmal, leider diesmal bei grauem Himmel durch die schönen Straßen und Gassen. Am Nachmittag sind wir wieder zurück in Pirita Sadam, der Himmel beginnt aufzuklaren und es wird noch ein freundlicher Nachmittag.

Sonnabend, der 13. Juni; Hafentag Tallinn

Samstag, 13. Juni 2009

Mein Wecker klingelte heute morgen um 7.00 Uhr. Ich wollte früh aufstehen um mich auf die Reise nach Helsinki zu machen. Als ich mir den Schlaf aus den Augen gerieben hatte und keine Täuschung möglich war sah ich folgendes:

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Dicker Nebel liegt über dem Hafen und über der Bucht. Zusätzlich sagt der Wetterbericht gegen Mittag eine Winddrehung auf NE voraus. Wieder einmal den Wind von vorne und dicker Nebel dazu. Das tue ich mir nicht an. Ich rufe Mike an, und bitte ihn von Helsinki mit der Fähre nach Tallinn zu kommen. Mal sehen ob das klappt.

Ich hoffe, dass sich das Wetter eines besseren besinnen wird. Der herrliche Sommertag von gestern wäre wiederholungswert.

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Freitag, der 12. Juni; Hafentag in Tallinn

Samstag, 13. Juni 2009

Ich freue mich auf einen gemütlichen Bummel durch die mittelalterlichen Gassen der Tallinner Altstadt. Der Hafen liegt im Vorort Pirita etwa 6 km vom Stadtzentrum entfernt. Ich nehme daher einen Bus und bin in einer Viertelstunde am Ziel. Heute ist es sonnig und warm, ein richtiger Sommertag. Die Altstadt Tallinns teilt sich in die Unterstadt und die Oberstadt. In der Oberstadt, auf dem Weg zum Domberg, werden die Gassen immer enger. Sie waren schon im Mittelalter für die Fuhrwerke zu eng.

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Der Rathausplatz mit einer bunten Mischung von Kunstgewerbeständen.

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Das Rathaus mit seinem besonders schönen Turm.

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Das Schloss auf dem Domberg, jetzt Sitz der Regierung.

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Die russische Alexander-Nevkij-Kathedrale.

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Der Blick vom Domberg auf die Unterstadt mit der aus dem 13. Jahrhundert stammenden St.-Olai-Kirche. Sie hat den höchsten Turm von Tallinn und steht ganz in der Nähe der Stadtmauer, die noch heute fast die gesamte Unterstadt umschließt.

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Nachdem ich etwas gegessen habe, fahre ich am Nachmittag müde und abgespannt durch das moderne Tallinn zurück zum Schiff.

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Morgen hoffe ich nach Helsinki segeln zu können, denn mein Freund Mike landet um 17.20 Uhr aus Hamburg kommend. Ich hoffe, dass mir Wind und Wetter, wie so oft schon, keinen Strich durch die Rechnung machen.

Donnerstag, der 11. Juni; von Lohusalu nach Tallin

Donnerstag, 11. Juni 2009

Bin heute um 7.00 Uhr aufgestanden und habe als allererstes nach der Windrichtung geschaut. Es ist kaum zu glauben, der Wind kommt tatsächlich aus West und er weht mäßig mit 2-3 Bft. Der Himmel ist zwar bedeckt, aber das spielt wirklich keine Rolle. Duschen und Frühstücken ist in einer halben Stunde erledigt. Ich zahle die Hafengebühr mache das Schiff sgelklar und lege ab. Herrlich, mit achterlich raumen Wind geht es ohne das Brummen des Diesels mit 5 kn Richtung Tallin. Ich erreiche die Bucht von Tallin gegen 13.30 Uhr, quere das Verkehrstrennungsgebiet und steuere den Hafen Pirita an.

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Der Hafen Pirita wurde 1980 als Segelzentrum der Olympischen Spiele von Moskau genutzt. Kleiner als Kiel Schilksee, aber in seinem nüchternen Baustil der siebziger Jahre doch ähnlich. Die Moskauer Olympiade wurde von 63 Staaten, darunter auch der Bundesrepublik wegen des Einmarsches der Sowjetunion in Afghanistan beukottiert.

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Es ist inzwischen sonnig und warm geworden, und ich hoffe, dass es auch morgen so seien wird, denn dann möchte ich mir Tallin in aller Ruhe anschauen.

Mittwoch, der 10. Juni; Hafentag in Lohusalu

Mittwoch, 10. Juni 2009

Eigentlich sollte es heute weiter nach Tallin gehen, aber der finnische Seewetterbericht sagt wieder bis auf 5-6 Bft. zunehmenden NE- Wind voraus. Wieder also 30 sm mit dem Wind genau von vorne! Ich bleibe hier und hoffe auf den für morgen angekündigten mäßigen Westwind. Das würde passen. Den Hafenmeister freut es und er setzt die Flaggen der im Hafen liegenden Gastschiffe.

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Ich nutze die Zeit, klare das Schiff auf und erledige eine Arbeit die ich schon lange machen wollte. Ich wechsele den Impeller der Kühlwasserpumpe aus, und stelle fest, dass dies dringend erforderlich ist. Der alte Impeller hat bereits tiefe Risse und hätte so sicher nicht mehr lange durchgehalten. Eine gute Entscheidung.

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Fast alle Einrichtungen im Hafen Lohusalu sind neu und außerordentlich gepflegt und perfekt. Das Sanitärgebäude ist geradezu luxoriös mit einer Sauna, gepflegten Duschen und einem modernen Aufenthaltsbereich ausgestattet, sicher in der Hoffnung viele finnische Segler begrüßen zu können.

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Ihr seht, hier lässt es sich gut einen Hafentag verbringen.