Ostsee rund


Dienstag, der 14.Juli; Hafentag in Hudiksvall

14. Juli 2009

Heute steht ein richtiger Arbeitstag auf dem Programm:

– Wäsche waschen

– Schiff saubermachen

– Einkaufen und dabei die kleine Stadt ansehen

Das Wetter ist schön, die Sonne scheint, es ist warm geworden und es weht ein leichter SE-Wind. Nachdem ich die wichtigsten Dinge am Schiff und im Hafen erledigt habe, gehe ich mit dem Rucksack und einer großen Einkaufstasche in die Stadt.

Ostseereise 2009 485

Über Jahrhunderte waren in Hudiksvall Fischerei und Handel die wichtigsten Erwerbszweige. Heute gibt es nur noch wenige Haupterwerbsfischer. Ein Denkmal erinnert an vergangene Zeiten.

Ostseereise 2009 489

In den alten Fischerhäuser haben sich heute kleine Geschäfte und Butiken angesiedelt.

Ostseereise 2009 491

Montag, der 13. Juni; von Sandarne nach Hudiksvall

13. Juli 2009

Der Wetterbericht von Stockholm Radio klingt gut. Keine Windwarnungen und SE Wind mit 3-4 Bft. Laufe daher gegen halb zehn Uhr aus. Ich motore aus dem Inselgewirr und setze nach einer Stunde die Segel.

Ostseereise 2009 479

Das Schiff läuft mit 4-5 kn und der Kurs ist Nord. Über dem Festland ziehen dunkle Wolken auf und es sieht nach Gewitter aus. Nach drei Stunden wird es vor mir grau und ich ahne, in was ich hinein fahre. Nebel!! Die Sichtweite reduziert sich auf 200 m. Durch diese dicke Suppe segel ich etwa eineinhalb Stunden. Es wird kühl, und ich muss mich wärmer anziehen. Als die Insel Krakön in einer sm Entfernung auftaucht, ist der Spuk plötzlich vorüber. Die Sonne scheint, als wäre nichts gewesen und es wird wieder warm. Gott sei Dank.

Ostseereise 2009 480

Um 17.30 Uhr mache ich im Hafen von Hudiksvall fest. Eine freundliche Hafenmeisterin hilft mir dabei. Morgen ist dringend eine Wäsche erforderlich und ich muss unbedingt einkaufen. Also ein Hafentag in Hudiksvall.

Ostseereise 2009 482

Sonntag, den 12.Juli; von Axmar bruk nach Sandarne

13. Juli 2009

Der starke Ostwind hat am Abend des Vortages aufgehört zu wehen. So wird es eine ruhige Nacht ohne das Klatschen der Wellen und das Pfeifen des Windes im Rigg. Neben mir hat am Abend ein zweites deutsches Schiff fest gemacht. Ebenfalls ein momentaner Alleinsegler aus Arnis an der Schlei. Wir begrüßen uns und erzählen über unsere weiteren Pläne. Auch er will versuchen noch Norden zur högan kusten zu segeln. Gegen 8.30 Uhr zieht Nebel auf, und wir verschieben unseren Start. Das gibt Zeit ein wenig voneinander zu erfahren. Um 9.30 Uhr lege ich ab und fahre langsam durch die enge Fahrrinne in freies Wasser. Nebelschwaden ziehen immer wieder durch, aber die Navigation klappt.

Ostseereise 2009 470

 

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Nach einer dreiviertel Stunde kommt leichter Ostwind auf und da ich freies Wasser erreicht habe setze ich die Segel. Geruhsam geht es mit 3-4 kn voran. Das Fahrwasser nach Sandarne ist sehr eng und gewunden. Kurz vor Erreichen der schmalen Rinne kommt wieder dicker Nebel auf, ich finde die Ansteuerungstonne dennoch. Mit langsamer Fahrt laufe ich unter Motor in Richtung meines heutigen Hafens. Gegen 15.00 Uhr mache ich fest. Es hat aufgeklart und zwischen einzelnen Schauern kommt ab und zu die Sonne hervor.

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Ein Spaziergang durch Sandarne zeigt mir manches hübsche Schwedenhaus.

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Platzmangel herrscht hier in Mittelschweden nicht. Die Grundstücke sind sind zum großen Teil riesig. Bei neun Millionen Menschen in diesem großen Land ist das möglich.

Sonnabend, der 11.Juni; von Huseliiharen nach Axmar bruk

13. Juli 2009

Heute morgen scheint seit längerem mal wieder die Sonne. Der Wind hat abgenommen und auf E gedreht. Der Wetterbericht von Stockholm Radio gibt keine Windwarnung aus, sondern sagt Ostwind der Stärke 3-4 Bft. voraus. Ich mache das Schiff klar und laufe um 9.40 Uhr in Richtung Söderhamn aus. Da der Kurs raum achterlich ist, rolle ich nur die Genua aus und mache dennoch 6 kn Fahrt. Nach dem ich die offene See erreicht habe, nimmt der Seegang und leider auch der Wind auf 5-6 Bft. zu. Eigentlich kein Problem bei diesem Kurs. Nur der Autopilot kann die hohen, schräg von achtern anlaufenden Wellen nicht gut aussteuern und so kann ich das Ruder nur für ganz kurze Zeit verlassen um die Navigation zu machen. Ich entscheide mich nach drei Stunden den kleinen Naturhafen Axmar bruk anzulaufen, zumal er vom Seegang geschützt hinter kleinen Inseln liegt.Ostseereise 2009 466

Das Anlegen wird allerdings zu einem Kraftakt der besonderen Art. Auch in diesem Hafen liegen Mooringtonnen. Allerdings muss ich heute das Schiff mit heftigem Seitenwind an die Pier bringen. Das ist alleine nur sehr schwer zu machen, da das Boot durch den Seitenwind und die langsame Fahrt zur Seite treibt. Der Versuch geht fast schief. Ich fahre mit dem Schiff langsam in die Achterleine um das Boot in der Richtung zu stabilisieren. Da die Achterleine einen Meter zu kurz ist, erreiche ich nicht ganz die Pier und beginne seitlich wegzutreiben. Ein Angestellter des Restaurants kommt herbeigelaufen und kann im letzten Moment die Vorleine annehmen. Das war Glück der besonderen Art. Nach mühsamer Verlängerung der Achterleine liege ich endlich fest. Das muss ich nicht noch einmal haben. ( Verbrannte Finger und blaue Flecken an den Schienenbeinen )

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Ansonsten ist dies ein schöner Platz in einem Naturreservat.

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Ich hoffe,dass der Wind gegen Abend nachlässt, so das ich eine ruhige Nacht haben werde.

Freitag, der 10.Juli; fünfter Hafentag in Huseliiharen

13. Juli 2009

Der Wind hat heute Nacht gedreht. Er kommt jetzt aus SW und frischt am Vormittag auf 7 Bft. auf. Das ist nicht schlimm, ungünstig ist nur, dass der kleine Hafen nach SW offen ist, und daher Schwell in nicht unerheblichem Maße entsteht. Da das Schiff stark in die Vorleinen zu rucken beginnt, tausche ich die Leinen gegen solche mit Ruckfendern aus. Das ändert zwar nichts an der manchmal heftigen Bewegung, aber das harte Einrucken in die Vorleinen hat aufgehört.

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Ansonsten ein ruhiger Urlaubstag. Der Regen hört gegen Mittag auf und die Sonne kommt hervor. Nun muß nur noch der Wind nachlassen, dann steht bei dieser Windrichtung dem weiteren Weg nach Norden nichts mehr im Wege.

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Donnerstag, der 9.Juli; vierter Hafentag in Huseliiharen

09. Juli 2009

Das Sturmtief hat uns erreicht. Es schüttet wie aus Eimern und in den Böen erreicht der Wind 8-9 Bft. Dietmar bestellt uns zu 12.00 Uhr ein Taxi mit dem wir zum Bahnhof fahren werden. Ich fahre mit, um ihn zum Zug zu bringen, und um einige Dinge einzukaufen.

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Der Zug kommt pünktlich und wir sagen einander tschüss.

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Der Regen lässt ganze Seen auf den Straßen Gävles entstehen. Ich flüchte in das kleine Internetcafe, denn hier ist es warm und trocken. Nach dem Einkaufen werde ich mit dem Bus nach Huseliiharen zurückfahren.

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Die Möwen und ich hoffen nun auf besseres Wetter und ich freue mich auf Gundel, die mit Irmela in der übernächsten Woche zu mir kommen wird.

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Mittwoch, der 8. Juli; dritter Hafentag in Huseliiharen

09. Juli 2009

Heute Nacht hat es wieder geregnet und aus diesem Grund haben wir heute morgen die “ Kuchenbude “ unseres Schiffes aufgebaut. Nun bleibt das Cockpit trocken und wir haben einen weiteren windgeschützten Raum.

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Kurz vor 11.00 Uhr nehmen wir wieder den Bus nach Gävle. Wir müssen noch einmal in das Internetcafe um Dietmar für seinen morgigen Flug mit Raynair online „einzuchecken“. Es ist halt alles nicht so einfach. Der Regen hat aufgehört und so machen wir uns noch ein paar nette Stunden, bevor wir in unseren kleinen Hafen zurückfahren. Der Wetterbericht verspricht für die kommenden Tage stürmischen Wind aus NE, und das bedeutet für mich weitere Segelurlaubstage hier im Hafen. Das Restaurant oberhalb unseres Liegeplatzes ist ein wirkliches kleines Schmuckstück. Hier einige Bilder.

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Morgen bringe ich Dietmar zum Bahnhof. Wir hatte vierzehn sehr schöne gemeinsame Segeltage auf dem Weg von Finnland über die Aalandinseln bis hierher nach Gävle. Ich denke diese Zeit wird uns im Gedächtnis bleiben.

Dienstag, der 7.Juli; zweiter Hafentag in Huseliiharen

08. Juli 2009

In der Nacht hat es angefangen kräftig zu regnen. Das Frühstück wird daher etwas später serviert, denn in der Koje ist es einfach gemütlich und wir haben ja Zeit genug. Von den “ Regenpäckchen “ die mir Anne und Claas für diese Fälle mitgegeben haben packe ich heute Nummer sechs aus. Ein kleines Feuerzeug mit einem sehr interessanten Design!! Nach einem ausgiebigen und gemütlichen Frühstück hat der Regen aufgehört. Wir machen eine kleine Wanderung um uns die Umgebung etwas näher anzuschauen.

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Der Nachmittag wird mit lesen, schlafen, kochen und Gesprächen ausgefüllt. Ein ruhiger Erholungstag.

Montag, der 6.Juli; Hafentag in Huseliiharen

08. Juli 2009

Wir haben heute morgen unser Schiff auf einen anderen Liegeplatz verholt. Hier liegen wir geschützter und haben einen Stromanschluss und Wasser um unsere Tanks aufzufüllen. Um viertel vor elf nehmen wir den Bus nach Gävle. Wir wollen Dietmars Heimreise organisieren und ein Internetcafe suchen. Gävle ist eine hübsche Stadt mittlerer Größe.Ostseereise 2009 444

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Unser erster Versuch über ein Reisebüro die Rückreise zu planen scheitert. Der Flug von Stockholm über Wien nach Hamburg erschien uns doch zu unsinnig. Wir sind dann zum Bahnhof gegangen und bekamen dort freundliche Auskunft und Beratung. Die Reise per Zug von Gävle bis nach Kiel hätte etwa 15 Stunden gedauert und wäre daher ohne weiteres möglich gewesen. In einem Internetcafe haben wir dann eine Flugverbindung von Stockholm Skavsta mit dem Billigflieger Raynair nach Lübeck gefunden und auch gleich gebucht. Dietmar wird nun am Donnerstag gegen 13.00 Uhr mit dem Zug hier in Gävle abfahren und um 20.50 Uhr in Lübeck landen. Das haben wir gut gemacht. Für mich bedeutet das ein paar segelfreie Tage hier in dem hübschen kleinen Hafen Huseliiharen. Urlaub vom segeln!

Sonntag, der 5.Juli; von Ängskär nach Huseliiharen ( Gävle )

06. Juli 2009

In der Nacht hat es heftig geweht, aber unser Liegeplatz war sehr geschützt und so konnten wir unbesorgt und ruhig schlafen. Am Morgen läßt der Wind nach und dreht von N auf NE. Wir laufen gegen 11.00 Uhr in Richtung Gävle aus. Da unser Weg zunächst durch ein flaches Schärengebiet führt, laufen wir mit langsamer Fahrt durch die sehr verwinkelte Fahrrinne in Richtung offenes Wasser. Nach einer Stunde haben wir die freie See erreicht. Wir setzen Segel und gehen auf Kurs. Das Wetter ist wieder schön geworden und nur die alte recht hohe See aus nördlicher Richtung macht das Segeln bei dem vorherrschenden wenigen Wind etwas mühsam. Wir erreichen die Ansteuerung von Gävle gegen 16.30 Uhr.

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Der kleine Hafen Huseliiharen gehört einem Segelclub und er hat zehn Gästeplätze. Es gibt eine Busverbindung in die Stadt, die wir morgen nutzen werden, um uns Gävle anzuschauen.

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Das hübsche Segelclubrestaurant auf dessen Terrasse wir unser Bier trinken.

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Auf der entgegengesetzten Seite der Bucht liegt eine große Industrieanlage. Wir erfahren auf Nachfrage, dass es sich um eine Papiermühle handelt.

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