Ostsee rund


Montag, der 25. Mai; von Liepaja nach Pavilosta

25. Mai 2009

Nach einem schönen Hafentag in Liepaja geht es heute bei gutem Wetter und leichtem westlichen Wind weiter zum kleinen Hafen Pavilosta ( Paulshafen ). Es wird ein richtig angenehmer und völlig entspannter Segeltag, ein guter Ausgleich zur wesentlich ungemütlicheren Reise nach Liepaja. Um 16.30 Uhr machen wir an einem Schwimmsteg fest und werden von einem deutschen Hafenmeister freundlich empfangen. Er ist Hamburger und verbringt den Sommer mit seiner estnischen Frau hier auf seinem Boot in Pavilosta. Was es doch alles gibt. Der kleine Ort Pavilosta ist eigentlich ein ganz stilles Dorf. Hier hat man das Gefühl ist die Zeit einfach stehengeblieben.

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Ein Fischer läuft ein und ich hoffe, er wird seine Fahrt vermindern um uns nicht vom Steg zu reißen. Er tut es auch und alles bleibt ganz ruhig.

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Wir hoffen nun auf ein paar weitere so schöne Tage.

Sonntag, der 24. Mai; Hafentag in Liepaja

24. Mai 2009

Wir lassen diesen ruhigen und sonnigen Tag langsam angehen. Jeder von uns erledigt notwendige Dinge, wie die Wäsche sortieren und zur Waschmaschine tragen, das feuchte Ölzeug zum trocknen aufhängen und das Schiff aufklaren. Dann gehen wir gemeinsam in diese hübsche Stadt. Wir schauen uns die Dreifaltigkeitskathedrale an, und werden von einem älteren Mann, der noch verständliches Deutsch spricht, auf den Turm geführt. Ein herrlicher Rundblick eröffnet sich uns.

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Dann wandern wir auf einem durch kleine Notensymbole gekennzeichneten Weg durch die Altstadt Liepajas.

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Die alten, mit Holz verkleideten Häuser, sind eine Besonderheit dieser Stadt.

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In einer auch am Sonntag geöffneten Markthalle finden wir alles, was wir für unser abendliches Essen benötigen. Ich hoffe mir gelingt ein Sonntagsessen. Morgen geht es weiter nach Pavilosta.

Sonnabend, der 23. Mai; von Klaipeda nach Liepaja

24. Mai 2009

Der Starkwind von gestern hat nachgelassen, es weht zur Zeit mit 4-5 Bft. aus West und das Wetter ist nicht unfreundlich. Der Deutsche Wetterdienst kündigt für die südöstliche Ostsee West 5 abnehmend 4 Bft. an, mit einer Seegangshöhe von 1-2 m. Wir haben 50 sm zu segeln, und laufen daher gegen 9.30 Uhr aus, verlassen nach 1 sm die Fahrrinne und gehen auf Kurs 350°, dass bedeutet, wir können mit einem leichten Schrick in den Schoten segeln. Genua und Großsegel sind gerefft und das Schiff macht bei 20° Lage gute Fahrt. Der Wind nimmt allerdings nicht ab, wie vorhergesagt, sondern bis auf 6-7 Bft. langsam aber stetig zu. Es läuft ein langer, höher werdender Seegang. Da der gesamte Kurs in Lee der Küste verläuft ist das Gefühl nicht unbedingt optimal. Passieren darf dem Schiff jetzt nichts, aber alles geht gut. Wie so häufig sind wir völlig alleine auf See, kein anderes Schiff ist weit und breit zu sehen. Gegen 18.00 Uhr erreichen wir Liepaja, es ist grau geworden und es hat angefangen zu regnen. Der Hafenmeister am Yachtsteg empfängt uns mit offenen Armen, für alle Bedürfnisse ist hier bestens gesorgt. Wir beschließen morgen hier zu bleiben um uns die Stadt anzusehen und unsere Wäsche zu waschen.

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Der Sonntag zeigt sich, wie in auf Bildern erkennbar, freundlich.

Freitag, der 22.Mai; Hafentag in Klaipeda

23. Mai 2009

In der Nacht hat es stark geregnet und am Morgen ist es bedeckt und windig. Wir wollen mit der Fähre über die Memel fahren, um dann mit dem Bus über die Nehrung nach Nidda fahren. Leider sind wir davon ausgegangen, das Littauen die gleiche Zeit wie auch Polen hat. Das war leider ein Irrtum. Hier ist es eine Stunde später. Die 12.00 Uhr Fähre ist weg, also geht es um 13.00 Uhr über die Memel. Um 14.00 Uhr fährt der Bus ab. Wir fahren 40 km durch herrlichen Kiefernwald und haben immer wieder einen schönen Blick auf das Haff. Um 15.00 Uhr kommen wir in Nidda an. Wir sind begeistert von diesem schönen kleinen Ort mit den gepflegten kurischen Holzhäuschen.

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Wir wandern zur großen Düne und dann über die Hügel dieser herrlichen Landschaft nach Nidda zurück.

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Zurückgekommen in Nidda, finden wir nach kurzem Suchen das Haus von Thomas Mann. Hier hat er drei Sommer verbracht.

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Um 21.00 Uhr sind wir wieder zurück an der Fähre. Ein schöner Tag finden wir alle Drei.

Donnerstag, der 21. Mai; Klaipeda

23. Mai 2009

Heute ist Himmelfahrt. Allerdings nicht in Littauen. Wir gehen in die Stadt um einzukaufen, dabei spricht uns ein freundlicher Mann an, der uns mit seinem Auto in ein riesiges Einkaufszentrum fährt. Damit hat natürlich keiner von uns gerechnet. Nach dem wir alles erledigt haben, fahren wir mit einem Bus zurück und laufen durch die Altstadt zum Hafen. Morgen wollen wir einen Ausflug auf die Kurische Nehrung machen und dabei Nidda besuchen.

Mittwoch, der 20. Mai; von Hel nach Klaipeda

23. Mai 2009

Heute wollen wir den zweiten Versuch machen. Die Voraussetzungen sind gut. Der Nebel von gestern ist fort und der Wetterbericht spricht von einem für uns günstigen Wind aus SE langsam auf W drehend. Wir legen um 10.30 Uhr ab. Setzen die Segel und gehen auf Kurs NE. Es läuft gut und Shiralee marschiert mit 5-6 kn. Nach ca. 4 Stunden färbt sich der Himmel schwarz, der Wind nimmt ab und dreht auf NE, also genau auf die Richtung, in die unser Kurs führen muss, damit wir die russische Exclave sicher umfahren können. Wir ändern zunächst den Kurs in Richtung Russland. Ein weiteres Gewitter mit heftigem Regen und Blitz und Donner zieht über uns hinweg. Danach ist der Wind weg und der Himmel klärt sich vollständig auf. Ich ahne, dass uns nun der Motor die nächsten 18 Stunden voranbringen muss. Gehen auf Kurs und lassen den Autopiloten die Arbeit des Kurshaltens übernehmen.

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Wir teilen uns die Wachen ein. Einer von uns schläft drei Stunden, die beiden anderen sind im Cockpit. In der Ferne sehen wir Fischer und auch russische Marineschiffe. Die Nacht wird, abgesehen vom brummenden Diesel, ruhig. Wir erreichen um 04.30 Uhr die Ansteuerung von Klaipeda und machen um 06.00 Uhr fest. Nach zwei Stunden Schlaf, gibt es ein ausgedehntes Früstück, und wir gehen bei herrlichem warmen Wetter in die Stadt.

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Das Ännchen von Tharau begrüßt uns auf einem Marktplatz in der Altstadt von Klaipeda.

Dienstag, der 19.Mai; von Danzig nach Hel

19. Mai 2009

Danke für die guten Wünsche für die Reise nach Klaipeda! Wir starteten heute morgen bei Sonnenschein, Wärme und wenig Wind aus NE. Über Funk meldeten wir uns in Polen ab und bekamen freie Fahrt nach Littauen. Schon auf dem Weg in die Fahrrinne änderte sich die Situation vollständig. Um uns herum versank alles in dickem Nebel mit Sichtweiten zwischen 100m und 50m. Keine gute Voraussetzung für eine Reise durch die Nacht. Wir entschlossen uns daher den Kurs auf Hel zu setzen um die Entwicklung dort abzuwarten. Wir erreichen Hel gegen 13.00 Uhr. Auf See herrscht weiterhin dichter Nebel, der sich nur über Land leicht gelichtet hat. Wir werden also den zweiten Versuch morgen machen, in der Hoffnung dass es dann klappen wird.

Montag,der 18. Mai; dritter Hafentag in Danzig

18. Mai 2009

Der Wind hat heute Nacht auf SE gedreht, und es ist warm geworden in Danzig. Wir machen am Vormittag getrennt Besorgungen und ich bummel ohne besonderes Ziel durch die schöne Stadt. Wenn der Wetterbericht für Morgen zutrifft, wird uns der mäßige W-SW Wind die Nacht auf Mitwoch hindurch die 125 sm nach Klaipeda dem ehemaligen Memel schieben. Dabei müssen wir die russische Exclave Kaliningrad, das ehemalige Königsberg, in einem Abstand von mindestens 12 sm passieren, da wir keine Visa haben. Wir hoffen die Reise in 24-30 Stunden zu bewältigen. Mal sehen ob alles klappt. Polen liegt dann endgültig hinter uns, und ich bin sehr gespannt auf die drei baltischen Staaten.

 

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Wolfram ist angekommen. Wie schön!

Sonntag, der 17. Mai; zweiter Hafentag in Danzig

17. Mai 2009

Der Regen hat in der Nacht aufgehört und der Sonntagmorgen zeigt sich nicht unfreundlich. Gehen gegen 11.00 Uhr durch die Altstadt zum Bahnhof und fahren mit dem Vorortzug nach Zoppot.

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Die längste Seebrücke Europas hat tatsächlich erstaunliche Maße was ihre Länge und Breite betrifft.

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Auch Zoppot hat erkannt, dass Sportboothäfen eine interessante touristische Attraktion darstellen. Mit Hilfe der EU entsteht neben der See brücke ein großer Yachthafen.

Abendessen auf unserem Schiff. Morgen hoffen wir, Wolfram vom Flieger abholen zu können.Ostseereise 2009 102

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Sonnabend, der 16. Mai; Hafentag in Danzig

16. Mai 2009

Unser erster von drei Hafentagen. Wir lassen den Tag ruhig angehen. Der Himmel ist zum ersten mal nicht mehr so strahlend blau und von Zeit zu Zeit fallen ein paar Tropfen. Laufen am Vormittag zunächst gemeinsam durch die Gassen der Altstadt und trennen uns dann. Ich gehe einkaufen, bummel zur Touristinformation und dann zum Schiff. Eines ist aber jetzt bereits sicher, der Besuch Danzigs war die bisherigen 400 sm wert.

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