Ostsee rund


Archiv für August 2009

Mittwoch, der 19. August; von Styrsö Sandvig nach Göteborg Langedrag

Freitag, 21. August 2009

Das Hoch über Nordpolen, das sich langsam nach Südskandinavien ausdehnt, wird uns eine Winddrehung auf SE und die Zunahme des Windes bringen. Wir entschließen uns daher am Nachmittag Styrsö zu verlassen und nach Langedrag, einem der großen Yachthäfen Göteborgs zu segeln. Vorher will Gundel aber noch unbedingt im Salzwasser des Kattegats baden und wir wollen noch einmal auf den höchsten Punkt der Insel steigen, um uns einen Rundumblick zu verschaffen.

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Das Wasser ist zwar kühl, aber das stört Gundel nicht.

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Von den hohen Felsen hat man einen herrlichen Rundumblick über den Schärengarten dieser Küstenregion.

Gegen 16.00 Uhr legen wir ab, und segeln gemütlich die 5 sm durch das Inselgewirr zum großen Yachthafen Langedrag.

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Von hier wird Gundel morgen mit Irmela und Günter den Heimweg antreten. Wir haben die vier vergangenen Wochen genossen und sind jetzt ein wenig traurig, dass diese schöne Zeit schon zu Ende ist. Zum Abschied gibt es eine Flasche Champagner!!! Annika hat sie uns geschenkt, und dies ist nun ein guter Anlass sie zu leeren.

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Dienstag, der 18.August; von Göteborg nach Styrsö Sandvik

Mittwoch, 19. August 2009

Unsere letzten drei gemeinsamen Tage wollen wir uns noch so schön wie möglich machen. Daher entschließen wir uns, keine weiten Wege mehr zu segeln. Die Insel Styrsö liegt nur 8 sm SW von Göteborg, und der Hafen Sandvik ist ein Fischereihafen, der im Sommer viele Segler anzieht. Wir gehen noch einmal in das große Einkaufszentrum und kaufen die Verpflegung für die kommenden Tage ein. Kurz nach 11.00 Uhr verlassen wir den Hafen in Lilla Bommen. Die ersten drei Meilen müssen wir motoren, da das Segeln im Göteborger Innenhafen nicht erlaubt ist. Dann setzen wir die Genua und laufen einige Meilen unter Segel. Die letzten drei Meilen gegen den Wind schiebt uns wieder der Motor. Um 13.30 Uhr machen wir im Hafen Sandvik fest. Außer uns sind nur noch zwei weitere Gäste hier. Styrsö ist eine bewohnte und sehr schöne Insel der äußeren Westschären.

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Im Gegensatz zu den Inseln der schwedischen Ostküste sind die Inseln auf der Westseite Schwedens felsig und nur sehr spärlich bewachsen. Sie sind dennoch sehr schön mit ihren tiefen Buchten und Klippen.

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Wir werden morgen bei hoffentlich ruhiger werdendem Wind hierbleiben, um am Donnerstag in den Hafen Langedrag, am Südrand Göteborgs, zurück zusegeln. Irmela hat Gundel per SMS mitgeteilt, dass auch sie am Donnerstag nach Hause fahren werden. Dann wird Gundel nicht die Fähre nehmen, sondern mit Irmela und Günter nach Hause fahren.

Montag, der 17. August; von Kungälv nach Göteborg Lilla Bommen

Montag, 17. August 2009

Seit gestern haben wir richtiges Sch………… Wetter. Regen und Wind. Wir legen früh ab, um die 10 sm nach Göteborg zu motoren. Zwei Brücken müssen noch für uns öffnen, dann ist das Kattegat erreicht. Um 11.30 Uhr machen wir im zentralen Gasthafen Göteborgs fest. Es war eine kurze Reise.

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Das Wetter bessert sich zusehens. Wir gehen duschen und warten auf Annika, die gegen 13.00 Uhr hier sein wird.

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Annika und wir erkennen uns nach den vielen Jahren wieder. Es wird ein schöner gemeinsamer Nachmittag. Gegen 19.30 Uhr fährt sie wieder zurück nach Halmstad. Wir werden uns sicher wiedersehen.

Sonntag, der 16.August; von Lilla Edet nach Kungälv

Montag, 17. August 2009

Der Wetterbericht von Stockholm Radio sagt für viele Seegebiete von Nord- und Ostsee Starkwind-und Sturmgefahr voraus. Wir wollen dennoch den Göta Älv weiter in Richtung Göteborg fahren, um in Kungälv die letzte Nacht vor Erreichen von Göteborg zu verbringen. Ich rufe per Funk um neun die Schleuse, und sie gibt mir sofort die Erlaubnis einzulaufen. Um 9.20 Uhr haben wir die letzte Schleuse unserer Reise passiert. Der Wind kommt aus SW und legt in Böen auf 7-8 Bft. zu. Auf den freien Strecken des Göta Älv baut sich ein erstaunlich hoher Seegang auf. Spritzwasser überzieht das gesamte Schiff und die Geschwindigkeit reduziert sich.

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Um 12.30 Uhr erreichen wir Kungälv und laufen in den sehr schmalen Seitenarm des Göta Älv ein. Wir hoffen, dass er tatsächlich auf 2m ausgebaggert ist, ansonsten müssen wir die 10 sm weiter bis nach Göteborg fahren. Mit langsamer Fahrt tasten wir uns voran, und es klappt. Längsseits eines schwedischen Schiffes machen wir fest. Für heute langt es wirklich. Nach einer Pause machen wir einen Gang durch das sehr hübsche alte Kungälv.

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Die Bohus Festung auf einer Insel liegend.

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Heute Abend soll der Wind nachlassen. Wir hoffen es, denn morgen geht es weiter nach Göteborg. Unsere alte Freundin Annika wird sich aus Halmstad auf den Weg machen, um uns nach vielen Jahern wieder zu sehen. Wir freuen uns darauf.

Sonnabend, der 15.August; von Vänersborg nach Lilla Edet

Montag, 17. August 2009

Wir tanken heute morgen noch einmal Diesel und machen uns auf den Weg zu den großen Trollhättan Schleusen. Die Straßenbrücke in Trollhättan können wir auf Grund ihrer Höhe passieren, während wir auf die Öffnung der Eisenbahnbrücke warten müssen. Ich rufe die Brücke auf UKW an, und sie teilt mir mit, so bald wie möglich zu öffnen.

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Der Trollhättan Kanal ist hier in den Fels hineingesprengt worden, daher sind einige Passagen eng.

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Gegen 12.00 Uhr erreichen wir die Schleusentreppe von Trollhättan, die uns etwa 34 m nach unten bringen wird. Ich nehme Kontakt über den Kanal 9 auf, und wir bekommen die Freigabe zur ersten Schleuse innerhalb ganz kurzer Zeit. Wir sind das einzige Schiff in den großen Schleusen becken.

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Nach einer dreiviertel Stunde verlassen wir die dritte Schleuse und laufen auf dem Göta Älv noch 10 sm bis zur letzen Schleuse dieses Sommers in Lilla Edet. Wir werden erst morgen früh in sie einfahren, denn über Nacht bleiben wir im Gästehafen von Lilla Edet. Der Anruf von Wolli, der mir sagt, dass er nach Göteborg kommen wird und mit mir nach Hause in die Schlei segeln will, hat mich sehr gefreut. Ich hoffe, der beginnende Herbst wird uns schöne Segeltage schenken. In ein paar Tagen werden wir unsere alte Freundin Annika aus Schweden in Göteborg wiedersehen. Wir haben seit ein paar Wochen wieder Kontakt zu ihr bekommen. Wir freuen uns sehr auf ihren Besuch.

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Freitag, der 14.August; Hafentag in Vänersborg

Freitag, 14. August 2009

Unser Besuch ist da. Irmela, Günter, Swantje, Jasper mit Freund Johannis und Matthias kommen kurz vor 13.00 Uhr in Vänersborg an. Der Weg von ihrem Haus in Buxasen ist nur 34 km weit und von daher sind sie hier fast zu Hause.

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Wir sitzen zunächst auf unserem Schiff und trinken Kaffee, um dann in die Stadt zum Essen zu gehen. Es wird noch ein schöner gemeinsamer Nachmittag.

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Kurz nach 19.00 Uhr fahren sie wieder zurück nach Hause. Wir werden morgen in den Kanal zu den großen Trollhättanschleusen fahren, um nach Lilla Edet zu kommen. Dann trennt uns noch ein Tag von Göteborg.

Donnerstag, der 13. August; von Spiken nach Vänersborg

Donnerstag, 13. August 2009

Es fing heute morgen so schön an. Leichter Nebel, der die Sonne aber schon durchscheinen ließ. Es war ganz ruhig im Hafen. Ein Spätsommermorgen. Wir kaufen uns noch von dem leckeren Räucherfisch zwei Maränen und verabschieden uns von Edith und Olaf zwei Deutschschweden, die seit vielen Jahren nördlich des Vänernsees leben. Es war schön sie kennengelernt zu haben. Um kurz vor zehn machen wir das Schiff los, und laufen die enge Fahrrinne des Ekensschärengebietes nach Westen.

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Man sieht bereits an dieser Aufnahme, dass der schöne Morgen eine Täuschung war. Der Himmel wird rundherum schwarz und erste Blitze zucken in der Ferne.

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Nach dem Verlassen des Schärengebietes nehmen wir die Segel hoch und gehen auf Kurs nach Vänersborg.

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Der Himmel ist dunkel und immer wieder sieht man Blitze und hört den Donner in der Ferne grollen. Es regnet, aber der Wind hat auf NE gedreht, und so können wir platt vor dem Wind mit ausgebaumter Genua unseren Kurs gut segeln. Kein angenehmer Segeltag. Gegen 17.00 Uhr erreichen wir die Ansteuerung von Vänersborg. Hinter uns spannt sich ein herrlicher Regenbogen über den See.

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Vor der Eisenbahnbrücke warten wir auf einen Frachter, mit dem wir dann die Brücke passieren.

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Das Wetter hat sich gebessert. Der Himmel ist wieder blau und die Sonne scheint, als wäre nichts gewesen. Morgen ist Hafentag in Vänersborg. Wir bekommen Besuch von Irmela, Günter und Familie mit Matthias. Wir freuen uns beide darauf.

Mittwoch, der 12.August; von Mariestad nach Spiken

Donnerstag, 13. August 2009

In der Nacht und am Morgen hat es wieder geregnet. Der Wetterbericht von Stockholm Radio für den Vänern sagt west bis nordwest Wind voraus, und so laufen wir um kurz nach neun aus. Wir motoren durch die enge Fahrrinne des Mariestadssjön und erreichen nach eineinhalb Stunden Island! Nein, wir sind nicht auf dem Atlantik, auch der Vänern hat eine Insel die Island heißt, allerdings ist sie sehr klein und unbewohnt.

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Das Wetter bessert sich zusehens und ab und an lässt sich sogar die Sonne sehen. Wir setzen die Segel und gehen auf Kurs zum Schloss Läckö und damit dem Schärengebiet von Ekens. Diese Schären bilden den größten Binnenschärengarten Europas.

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Auf der Westseite der Kinneviken, in die wir hinein segeln, erhebt sich ein für diesen Teil Schwedens hoher Tafelberg, der 306 m hohe Kinnekulle.

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Drei Seemeilen vor Erreichen des Feuers Läckö dreht der Wind so ungünstig, dass wir es unter Segel nicht mehr anliegen können. Wir nehmen daher die Segel herunter und laufen die letzten Meilen in das enge Fahrwasser unter Motor ein.

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Schloss Läckö, anfänglich Bischofssitz, heute Museum und Veranstaltungsort.

Im hübschen Fischereihafen Spiken machen wir um 14.15 Uhr fest.

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Wir machen einen Rundgang und genießen das inzwischen wieder sommerlich schöne Wetter.

Dienstag, der 11.August; von Sjötorp nach Mariestad

Donnerstag, 13. August 2009

Noch in der Koje liegend hören wir den Regen auf unser Schiff pladdern. Wir lassen daher den Tag langsam angehen. Wir verabschieden uns von unseren neuen dänischen Bekannten Inga und Carsten, mit denen wir gestern abend noch eine Stunde auf unserem Schiff zusammengesessen haben. Danke für den guten Schluck dänischen Schnaps. Um kurz vor 11.00 Uhr passieren wir als einziges Schiff die letzte Schleuse des Götakanals und fahren auf den Vänernsee hinaus. Unser Weg ist heute kurz, denn wir wollen in der kleinen Stadt Mariestad einkaufen und die Nacht verbringen. Die Urlaubssaison in Schweden ist am Wochenende zu Ende gegangen, und die Gasthäfen sind nun relativ leer.

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Das Wetter hat sich gebessert und so können wir ohne Regenschutz Mariestad durch einen Spaziergang erkunden. Mariestad war Bischofssitz, davon zeugt noch der sehr schöne Dom.

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Wir finden eine besonders hübsche Telefonzelle der vergangenen Zeit. Sie ist vollständig funktionsfähig.

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Die Altstadt von Mariestad ist gut gepflegt und sehr schön erhalten.

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Morgen werden wir von hier in den Ekens Schärengarten zum Schloss Läckö segeln. Wir hoffen auf gutes Wetter für diesen Weg.

Montag, der 10.Juli; von Hajstorp nach Sjötorp

Montag, 10. August 2009

Nach nur neun Seemeilen, aber 18 Schleusen sind wir um 14.30 Uhr in Sjötorp angekommen. Hier endet der Göta Kanal, und wir werden morgen nach einer weiteren Schleuse auf den Vänernsee hinausfahren. Wie vor dreizig Jahren, als wir zum ersten mal den Kanal befuhren, zieht ein Gewitter über uns hinweg. Es bringt den ersten Regen seit drei Wochen und es kühlt etwas ab.

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Der Vänernsee ist der drittgrößte See Europas. Nur zwei Seen in Russland übertreffen ihn in seiner Größe noch. Er dehnt sich von Nord nach Süd über 170 km aus, und seine größte Breite liegt bei 70 km. Er ist elf mal so groß wie der Bodensee. An seiner südwestlichen Ecke liegt Vänersborg und hier beginnt der Trollhättan Kanal, der uns über ein weiteres Schleusensystem wieder auf die Meereshöhe zurückbringen wird. Der Vänern hat zahlreiche Buchten, Inseln und Schärengürtel. Durch einen solchen Schärenbereich werden wir morgen nach Süden segeln.