Ostsee rund


Sonnabend,der 4. Juni; von Öregrund nach Ängskär

06. Juli 2009

Gestern abend gab es etwas sehr leckeres zu essen. Gebratener Dorsch mit Senfsoße und Kartoffeln. Es hat ausgezeichnet geschmeckt.

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Heute morgen fallen seit längerer Zeit die ersten Regentropfen. Wir laufen kurz nach 10.00 Uhr aus. Der Wind kommt zwar aus SE, ist aber so schwach, dass wieder der Motor uns vorwärts bringen muss. Wir entschließen uns daher nicht den relativ weiten Weg bis Gävle zu motoren, sondern einen sehr kleinen Hafen auf der Halbinsel Ängskärs anzulaufen. Nicht ganz einfach, denn eine Detailkarte existiert nicht und es gibt etliche Unterwasserfelsen. Wir erreichen die Nordspitze der Halbinsel gegen 12.30 Uhr und fahren mit ganz langsamer Fahrt in die Bucht hinein. Es klappt! Und wir finden einen guten Liegeplatz mit einer Mooringtonne. Einen Hafenmeister gibt es nicht. Die Liegegebühr wird in einen Briefumschlag gesteckt auf dem der Schiffsname angegeben wird.

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In der Ferne zieht ein Gewitter über See. Uns erreicht es allerdings nicht. Nachdem es durchgezogen ist klart der Himmel auf und der Wind dreht auf Nord und nimmt auf 3 Bft. zu.

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Wir hoffen, dass morgen der Wind etwas nach Osten dreht, damit der Weg nach Gävle nicht so mühsam wird.

Freitag, der 3.Juni; Hafentag in Öregrund

03. Juli 2009

Unser nächstes Ziel auf der Reise nach Norden ist die hübsche alte Stadt Gävle, sie ist etwa 50 sm von hier entfernt. Der Kurs nach Gävle ist überwiegend NW und aus dieser Richtung weht heute morgen der Wind mit 4-5 Bft. Hafentag!

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Wir machen uns einen entspannten, segelfreien Tag. Mittags kaufen wir uns Räucherfisch und eine Flasche Bier und machen es uns auf einer Bank am Hafen gemütlich.

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Dietmar zieht es in das relativ kalte ( 17 °C ) Wasser und er schwimmt eine Runde im Hafen. Mir ist trotz des heißen Wetters das Wasser einfach noch fünf Grad zu kalt.

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Wir hoffen, dass der Wind morgen auf östliche Richtung dreht.

Donnerstag, der 2.Juli ; von Grisslehamn nach Öregrund

02. Juli 2009

Der gestrige Abend endete mit einem schönen Sonnenuntergang über der Bucht von Grisslehamn.

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Leider hat der Wind in der Nacht auf NW gedreht. Er weht mit 3 Bft. und der Motor schiebt uns durch die teilweise engen Fahrwasser nach Öregrund. In einen privaten Hafen finden wir freundliche Aufnahme. Das Chaos der Umgebung stört uns daher eigentlich nicht.

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Nachdem wir Dietmars tolles Menue gegessen haben, laufen wir die drei Kilometer in die hübsche kleine Stadt Öregrund.

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Der Ort ist voller Leben, und die Menschen genießen das mediterrane Klima.

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Wir beide genehmigen uns ein kühles Bier und machen uns mit dem Einkauf auf den Rückweg.

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Mitwoch, der 1.Juli ; von Gräddö nach Grisslehamn ( Insel Väddö )

02. Juli 2009

Wir verabschieden uns von Westphals und legen gegen 9.45 Uhr ab. Heute wollen wir durch den sogenannten Väddökanal nach Norden segeln. Dieser Weg führt im Inneren Schwedens teilweise durch breitere, seeähnliche Gewässer, teils durch enge Kanäle. Zwei Brücken sind zu passieren die zur vollen Stunde oder zur halben Stunde öffnen.

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Im freien Fahrwasser können wir bei SE 2-3 Bft. gut segel, in den Kanalgebieten fahren wir mit der Maschine.

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Um 17.30 Uhr machen wir in Grisslehamn fest. Ein hübscher kleiner Hafen auf der Insel Väddö.

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Ein schöner Segeltag liegt hinter uns. Die Landschaft hat sich vollständig verändert. Wiesen und Wälder sind an uns vorbei gezogen und seit langer Zeit habe ich mal wieder Kühe auf einer Weide grasen sehen.

Dienstag, der 30. Juni ; Hafentag in Gräddö

02. Juli 2009

Am Morgen dieses letzten Tages im Juni ist der Himmel bedeckt, aber gegen 10.00 Uhr reißt es auf und die Sonne löst auch die letzten dunklen Wolken auf. Ein neuer heißer Sommertag steht bevor. Wir frühstücken ausgiebig und planen unseren Einkauf. Viele Dinge sind zur Neige gegangen und so gehen wir mit Rucksack und Tragetasche zum Supermarkt. Das erste schwedische Leichtbier wandert in das Schapp unseres Bootes. Es schmeckt bei der momentan herrschenden Hitze gut.

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Gegen Mittag klopft es an unseren Bugkorb. Als ich mich umdrehe kann ich es kaum glauben, alte Preetzer Segelfreunde, Gesche und Charly Westphal stehen vor unserem Schiff. Zwar wusste ich, dass auch sie eine Ostseereise machen wollten, dennoch ist der Zufall des Treffens außergewöhnlich.

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Es wird ein langer Abend. Viele Geschichten, viele Tips und Anmerkungen in den Seekarten wechseln von Schiff zu Schiff.

Montag, der 29.Juni ; von Mariehamn nach Gräddö ( Schweden )

30. Juni 2009

Wir legen um 9.45 Uhr in Mariehamn ab und laufen durch die Ostfahrwasser zunächst Richtung Süden, um dann vom Leuchturm Nyhamn aus Kurs auf das schwedische Festland zu nehmen. Leichter Wind aus NE schiebt uns mit 4 kn voran. Herrliches Segelwetter unter strahlend blauem Sommerhimmel. Nach dem Passieren von Nyhamn sind wir seit längerer Zeit mal wieder auf der freien See und nehmen Kurs auf das Leuchtfeuer Tjärven. Die Wassertiefe nimmt rasch zu.

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Als wir die 200m Tiefenlinien überschreiten, streikt unser Echolot. Nach drei Stunden kommt in der Ferne die schwedische Küstenlinie in Sicht und die Aalandinseln versinken hinter dem Horizont. Ich wechsele die Gastlandflagge und wir stellen unsere Uhren wieder auf die mitteleuropäische Sommerzeit zurück. Gegen 16.15 Uhr passieren wir das Leuchtfeuer Tjärven und segeln in das schwedische Schärengebiet nördlich von Stockholm hinein.

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Unser heutiges Ziel ist der kleine Gasthafen Gräddö. Gegen 18.30 Uhr machen wir dort fest. Ein ruhiger und sehr gemütlicher Platz. Hier werden wir morgen einen Hafentag machen.

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Sonntag, der 28. Juni; Hafentag in Mariehamn

28. Juni 2009

Um drei Uhr in der Nacht geht langsam die Sonne im Osten auf, und ich gehe natürlich noch einmal in meine Koje zurück.

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Nach dem Frühstück gegen 9.00 Uhr wandern wir durch das schon jetzt sehr warme sonntägliche Mariehamn zum Westhafen, in dem die Viermastbark Pommern als Museumsschiff fest gemacht hat.

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Wir kaufen Eintrittskarten und schauen uns die interessanten Ausstellungsstücke auf diesem sehr gut erhaltenen alten P-Liner an. Welch ein Unterschied zur heutigen Seefahrt. Einhundertundzehn Tage brauchte die Pommern bis nach Australien. Die Mannschaft dieses großen Schiffes war nur 24 Mann groß. Welch eine Schinderei im südlichen Ozean bei Schlechtwetter und Sturm.

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Endlich darf auch ich einmal an das Rad eines wirklich großen Seglers.

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Wir werden heute abend noch einmal zurückkommen um in einem kleinen Restaurant einen Sundowner ( Absacker ) zu trinken.

Sonnabend, der 27. Juni; von Remmarhamn nach Mariehamn

27. Juni 2009

Wir tanken heute morgen in unserem kleinen Hafen Remmarhamn Diesel nach, denn auch heute sieht es wieder so aus , als müsste der Motor von Zeit zu Zeit für den Vortrieb sorgen. Der zur Zeit wehende Wind ist thermischen Ursprungs. Wir haben Seewind, der immer wieder Stärke und Richtung ändert. Mal geht es mit 5 kn prima voran, mal liegen wir in der Flaute und der Motor muß uns weiterschieben. Dennoch wieder ein herrlicher Sommertag. In der Hauptfahrrinne nach Mariehamn laufen viele Fähren. Sie kommen von Schweden oder Finnland und laufen Mariehamn als Zwischstopp an.

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Da wir ein kleines Fahrwasser zur Ostseite Mariehamns gewählt haben, endet unsere Weiterfahrt zunächst vor einer Drehbrücke, die nur alle Stunde einmal öffnet. Wir kreisen daher fast eine dreiviertel Stunde in ganz langsamer Fahrt, bis uns der Weg um 17.00 Uhr endlich freigemacht wird. Eine halbe Stunde später machen wir im Osthafen fest. Seit zwei Monaten ist dies wieder der erste Hafen mit Heckpfählen und nicht den sonst hier üblichen Mooringtonnen.

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Morgen, am Sonntag, machen wir einen Hafentag in dem sicher schönen Mariehamn.

Freitag, der 26. Juni; von Näsby nach Remmarhamn ( Insel Ljugarsholm )

27. Juni 2009

Heute haben wir einen relativ kurzen Törn vor uns, wir wollen ca. 25 sm weiter nach Westen durch das Inselmeer segeln. Da der Tag sonnig und warm beginnt, nimmt Dietmar zunächst ein Bad in dem doch noch immer recht kühlen Wasser. Für den Skipper sind 17°C noch zu kalt.

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Wind aus unterschiedlichen Richtungen und Flauten wechseln sich immer wieder ab, und so müssen uns die Segel und der Motor abwechselnd voranbringen. Wir runden gegen 13.30 Uhr das Nordkap der Insel Kummlinge und machen gegen 15.00 Uhr in dem hübschen kleinen Hafen Remmarhamn fest. Die deutsche Flagge weht kurze Zeit später zwischen der finnischen und der schwedischen Flagge. Links sieht man die hübsche Flagge der Aalandinseln, die wir nun erreicht haben.

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Nach einem Kaffee laufen wir los um uns die Landschaft anzuschauen.

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Zurück im Hafen gibt es für uns beide ein kühles finnisches Bier.

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Morgen geht es weiter nach Mariehamn, dem Hauptort der Aalandinseln. Die Aalands gehören zu Finnland, haben aber in manchen Entscheidungen ihrer Verwaltung Autonomie. Die Sprache der Aalands ist nicht das Finnische, sondern schwedisch.

Donnerstag, der 25.Juni; von Kasnäs nach Näsby auf der Insel Houtskär

27. Juni 2009

Wir sind gestern relativ früh von den Mücken in die Kojen gejagt worden und sind daher schon früh am Morgen fit und munter. Nach Frühstück und Einkauf laufen wir daher schon gegen 9.15 Uhr aus. Leichter Wind aus ESE schiebt uns mit 4 kn im Fahrwasser gen Westen. Wir befinden uns zur Zeit in einem Gebiet, das die Finnen Archipelago nennen. Etwa 10 000 Inseln mit einer Größe von mehr als 100 Quadratmeter bilden diesen Bereich, die kleineren zählt man nicht mit. Die Fahrwasser sind bis ca. 60 m tief und die Landschaft um uns herum ist, besonders in dem momentan herrschenden Sommerwetter, wunderschön. Wir genießen die Stunden. Unser heutiger Weg allerdings ist relativ weit, ca. 52 sm. Segeln und Motorfahrt wechseln sich ab, denn der Wind ändert die Richtung und Stärke immer mal wieder. Gegen 18.30 verlassen wir das Hauptfahrwasser und laufen in ein enges Fahrwasser ein, dass uns nach einer Stunde zu unserem heutigen Hafen Näsby führt.

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Der Hafen liegt am Ende einer Bucht und es ist ein stiller und sehr schöner Platz. Wir haben unsere Wahl für heute gut getroffen.

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