13. September 2009
Ich bin wieder zu Hause. Viereinhalb Monate segeln sind Vergangenheit.

In dieser Zeit habe ich viel gesehen und viel erlebt. Es wird eine ganze Zeit dauern, bis ich alles aufgearbeitet habe. Mein Schiff war mein zuhause, und das hat die lange Zeit fern der Heimat erleichtert.
Acht Länder haben wir gesehen, 2560 Seemeilen ( 4913 km ) liegen im Heckwasser, in 85 Häfen haben wir fest gemacht und alle Wetter und Winde eines Sommers sind über uns hinweggezogen. Alles in allem eine herrliche Zeit. Ich danke allen, die mich ein Stück des Weges begleitet haben : Gundel, Anne und Claas, Dietmar, Wolfram und Michael.

Von Arnis nach Missunde begleiten uns Christoph und Anke mit ihrem Schiff.

Die Brücke in Lindaunis, die letzte dieser langen Reise öffnet, und eine Stunde später erreichen wir Missunde.

Unsere Familien machen uns einen tollen Empfang mit Musik, Sekt und Luftballons und wir sind glücklich wieder zu Hause zu sein.



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11. September 2009
Der gestrige Abend verabschiedete sich mit einem herrlichen Sonnenuntergang.

Wir beide hatten zuvor in der berühmten “ Giftbude “ Schleiheringe ( Wolli ) und eine Currywurst ( ich ) gegessen. Natürlich gab es ein schönes großes Flensburger Bier als Begrüssung in der Schlei dazu.

Wir verlassen Schleimünde gegen 10.30 Uhr und motoren die Schlei aufwärts bis nach Kappeln. Hier machen wir im Stadthafen fest, um noch einen Rundgang durch die Stadt machen zu können.

Um 12.45 Uhr öffnet die Brücke und wir laufen in Richtung Arnis. Die letzten zwei Meilen zieht uns ganz langsam die Genua voran.

Arnis ist nach vierzig Minuten erreicht. Wir wandern durch den Ort, um in der Schleiperle einen Tisch zu bestellen. An dieses hübsche Restaurant, auf Stelzen in der Schlei stehend, knüpfen sich viele Erinnerungen , denn hier endete unser Familiensommersegeln viele Jahre lang mit einem gemeinsamen Abschlussessen. So werden wir es auch heute machen.

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10. September 2009
Rasmus schenkt uns heute Nordwind, die perfekte Richtung für den Weg in die Schlei. Die Sonne taucht die See in ein silbernes Licht. Freude über die Rückkehr, aber auch ein wenig Wehmut über das Ende der Reise mischen sich.

Gegen 13.30 Uhr erreichen wir Schleimünde. Wir bergen die Segel, denn wir wollen heute hier bleiben.

Hier schließt sich nach fast fünf Monaten und 2600 Seemeilen der Kreis der Reise um die Ostsee. Der Korken der Champagnerflasche fliegt am Leuchtturm, und wir sind wieder zu Hause.


Morgen geht es nur ein kleines Stück weiter in die Schlei hinein nach Bad Arnis, der mit dreihundert Einwohnern kleinsten Stadt Deutschlands.


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09. September 2009
Tatsächlich, der Wind hat in der Nacht auf NW gedreht. Er ist noch schwach, wird aber nach den Voraussagen im Laufe des Vormittags noch zunehmen. Das wäre seit zwei Wochen das erste mal, dass wir nicht unserem Ziel entgegen kreuzen müssen. Wolfram geht zum Brötchen holen in das einzige Hotel des kleinen Ortes, und sie backen für uns tatsächlich unser Frühstücksbrot. Wie freundlich. Um 10.15 Uhr machen wir die Leinen los, motoren gegen den Nordstrom aus dem engen Sund und setzen die Segel. Der Himmel hat sich zwar leider wieder grau gefärbt, aber der mäßige Nordwestwind schiebt uns ganz gemütlich dem Alsensund entgegen. Es wird ein ganz geruhsamer Segeltag. Um 15.45 Uhr erreichen wir den Sonderburger Stadthafen.

Die Klappbrücke zeigt an, dass sie um 16.14 Uhr öffnen wird. Wir drehen solange langsame Kreise.

Die Universität von Sonderburg. Die Brücke öffnet pünktlich und wir fahren am Sonderburger Schloss vorbei unter Motor in den Yachthafen.
Morgen schließt sich der Kreis dieser langen Reise mit dem Einlaufen in die Schlei. Der Champagner wird kaltgestellt sein und der Korken fliegt beim Passieren von Schleimünde Leuchtturm in die Luft.
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09. September 2009
Die Sonne blinzelt heute morgen durch eine ganz dünne Hochnebeldecke. Es ist wärmer geworden und es weht ein leichter Südwind, der später Richtung Südost dreht. Herbststimmung liegt in der Luft und wir genießen es.


Wir motoren zunächst Richtung Faenoesund, um dann später im offenen Wasser die Segel zu setzen.

Wie jeden Tag, seit Verlassen des Hafens in Skagen, werden wir auch heute unser Ziel nicht auf dem direkten Weg erreichen können, sondern gegen den Wind aufkreuzen. Aber bei dem schönen Wetter macht es uns bei dem heutigen, relativ kurzen Weg Spaß. Um drei Uhr machen wir das Schiff in Aaroesund fest.


Von hier wäre die Rückkehr in die Schlei in einer Tagesreise problemlos möglich. Da wir aber noch Zeit haben, wird morgen Sonderburg unser nächstes Ziel sein.
Veröffentlicht in Shiralee Ostseereise 2009 | Kommentare deaktiviert für Dienstag, der 8.September; von Middelfart nach Aaroesund
09. September 2009
Wir lassen uns heute morgen Zeit. Frühstücken gemütlich und gehen um 10.30 Uhr zu dem Fischgeschäft, das ich seit schon so vielen Jahren kenne. Wir kaufen uns einige Rückenteile des “ Kaisergranat “ und Seelachsfilet. Das wird ein prima Abendessen in Middelfart geben. Nach einem Rundgang durch den hübschen kleinen Ort legen wir um 11.30 Uhr ab.

Auch dies ist eine Art die vielen Teller unterzubringen.
Seit Skagen weht uns der Wind immer genau entgegen. So auch heute. Aber es ist ein mäßiger Südwest und so macht das Aufkreuzen uns sogar Spaß. Mit drei langen Schlägen erreichen wir den Sund.

Ein Zeichen der immer noch herrschenden Wirtschaftskrise sind die vielen auf Reede liegenden arbeitslosen Schiffe. Seit Skagen haben wir große Tanker, Autotransporter, Containerschiffe und Massengutfrachter vor Anker liegen sehen. Sie alle warten auf Arbeit.
Die große Autobahnbrücke zwischen Jütland und Fünen überspannt den Sund kurz vor unserem Hafen.

Gegen halb fünf machen wir im Stadthafen von Middelfart nach einem schönen Segeltag fest. Die Heimat kommt langsam näher. Morgen geht es weiter nach Aaroesund. Samstag werden wir in Missunde erwartet, und ich denke, das wird klappen.
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06. September 2009
Der Wind hat erheblich abgenommen und etwas weiter in Richtung Nord gedreht. Der Himmel ist noch grau, aber es zeigen sich erste blaue Flecken.Wir verlassen den Hafen um 10.30 Uhr. Hatten gestern noch See und Himmel ein böses Gesicht, so zeigen sie heute wieder ein Lächeln.

Die Halbinsel Hegenas zwischen der Ebeltoft Vig und der Aarhus Bucht ist landschaftlich sehr schön. Wir nehmen von hier Kurs auf die Insel Tunoe, und wir können dies mit einem kleinen Schrick in den Schoten tun. Die Insel Tunoe ist unsere Familieninsel. Viele schöne Erlebnisse mit meinen Kindern erinnern mich an vergangene Jahre.

Die Wanderungen um die Insel zählten zu ganz besonderen Erlebnissen.
Nach dem Passieren der Insel nimmt der Wind auf 5 Bft. zu, und dreht leider wieder etwas südlich. Also werden wieder die Reffs in die Segel gesetzt und es geht, wie auch in den letzten Tagen mal wieder auf die Kreuz. Der Wind überschreitet allerdings nicht die fünf Windstärken, sondern nimmt zwischendurch immer mal wieder ab. Wolfram und ich sind uns einig, dass dies heute mal wieder ein schöner Segeltag ist. Wir finden, dass wir es uns redlich verdient haben.
Um 18.30 Uhr erreichen wir Juelsminde.

Heute bleibt die Kombüse kalt. Wir gehen in das Hafenrestaurant und lassen es uns gut gehen. Müde, aber zufrieden fallen wir um 22.00 Uhr in die Kojen.
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06. September 2009
In der Nacht hat der Wind abgenommen und auf West gedreht. Schon am frühen Morgen laufen die ersten Schiffe in Richtung Süden aus. Auch wir sind um halb neun startbereit. Ich höre noch einmal den Seewetterbericht des dänischen meteorologischen Institutes. Es heißt für das Kattegat: Westwind Stärke fünf in Böen sechs Beaufort. Wir legen kurz vor neun ab. Die Segel sind seit einer Woche ununterbrochen gerefft, so auch heute. Mit uns laufen ca. neun weitere Schiffe nach Süden aus. Wir können unseren SSW Kurs anliegen und nutzen jede Möglichkeit aus, möglichst weit unter Land zu segeln, um dem Seegang auszuweichen. Nach dreieinhalb Stunden passieren wir die kleine Insel Hjelm. Der Wind nimmt auf 7 Bft. zu, in Böen zeigt der Windmesser 8 Bft. an. Da die Aarhusbucht sich nach Westen öffnet, haben wir kurzen und steilen Seegang. Wir bergen zunächst nur das Großsegel und laufen unter der dreifach gerefften Genua weiter. Das Schiff macht 30° Schlagseite, manchmal mehr. Wir entschließen uns daher nach Ebeltoft abzulaufen. Der Motor schiebt uns langsam gegen die Wellen eineinhalb Meilen nach Westen. Dann können wir auf Nord abdrehen, und dem Hafen zulaufen.

Ein Fischereifahrzeug, dass auf einer Untiefe vor Ebeltoft sein Ende gefunden hat. Wir erreichen den Hafen um 15.30 Uhr und haben die Nase für heute voll. So war der Tag nicht geplant. Sturm war nicht vorhergesagt, sonst hätten wir Grenaa nicht verlassen. Dennoch ist Ebeltoft eine sehr schöne kleine dänische Stadt.



Hier liegt die Fregatte Jylland als Museumsschiff.

Im Hafen pfeift noch immer der Wind und es ist grau und ungemütlich. Wir machen es uns daher in der Kajüte mit den Petroleum Lampen warm.


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04. September 2009
Der dänische und der deutsche Wetterbericht hat Recht behalten. Sturm über dem Kattegat. Der Wind hat auf SW gedreht und weht in Böen mit 8-9 Bft.. Allerdings regnet es nicht mehr so dauerhaft wie gestern, und so geben wir uns in unser Schicksal, einen weiteren Hafentag in diesem nicht unbedingt attraktiven Hafen verbringen zu müssen.


Im Handelshafen von Grenaa gibt es eine große Abwrackwerft in der Fischereifahrzeuge wieder für die Hochöfen auseinandergenommen werden.

Wie diese Schiffe auf die Schrotthalde gekommen sind ist uns ein Rätsel. Eine riesige hydraulische Zange beißt sie vom Heck aus Stück für Stück auseinander.

Wertvolle Teile, wie Brückenhäuser und die Motoren stehen zur Wiederverwendung bereit.

Wir gehen zurück durch den Fischereihafen. Auch die Fischereifahrzeuge liegen wegen des Sturmes im Hafen fest.

Um den Tag sinnvoll zu füllen, besuchen wir das Grenaaer Kattegat Center. Ein großes Aquarium, in dem man Fische der Ostsee und des Kattegats sehen kann, aber auch in einem großen Becken, unter dem man durch einen gläsernen Tunnel hindurch Haie und andere Großfische des Atlantik beobachten kann.
Wie wir, hoffen alle anderen deutschen Segler auf die für morgen angekündigte Wetterverbesserung. Wind aus West für die nächsten drei Tage, der nach und nach abnehmen soll. Es wäre schön, wenn es so einträte. Das Kreischen des Windes in den Riggs der Schiffe beginnt zu nerven.
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03. September 2009
In der Nacht hat der Wind auf SE gedreht, und wie vom dänischen Seewetterdienst vorhergesagt auf 6-7 Bft. zugenommen. Unser Schiff liegt mit 10° Schlagseite zwischen den Festmacherpfählen. Heute ist an Auslaufen nicht zu denken und auch für morgen ist Sturm aus SW angesagt. Im Hafen liegen um die zwanzig deutsche Schiffe, die nach Süden müssen, aber das ist bei diesen Bedingungen nicht möglich. Am Vormittag fängt es dann an zu regnen und es schüttet ohne Unterlass über Stunden.

Lesen, essen und schlafen. Die einzigen zur Zeit möglichen Beschäftigungen.
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