Sonnabend, der 5.September; von Grenaa nach Ebeltoft
In der Nacht hat der Wind abgenommen und auf West gedreht. Schon am frühen Morgen laufen die ersten Schiffe in Richtung Süden aus. Auch wir sind um halb neun startbereit. Ich höre noch einmal den Seewetterbericht des dänischen meteorologischen Institutes. Es heißt für das Kattegat: Westwind Stärke fünf in Böen sechs Beaufort. Wir legen kurz vor neun ab. Die Segel sind seit einer Woche ununterbrochen gerefft, so auch heute. Mit uns laufen ca. neun weitere Schiffe nach Süden aus. Wir können unseren SSW Kurs anliegen und nutzen jede Möglichkeit aus, möglichst weit unter Land zu segeln, um dem Seegang auszuweichen. Nach dreieinhalb Stunden passieren wir die kleine Insel Hjelm. Der Wind nimmt auf 7 Bft. zu, in Böen zeigt der Windmesser 8 Bft. an. Da die Aarhusbucht sich nach Westen öffnet, haben wir kurzen und steilen Seegang. Wir bergen zunächst nur das Großsegel und laufen unter der dreifach gerefften Genua weiter. Das Schiff macht 30° Schlagseite, manchmal mehr. Wir entschließen uns daher nach Ebeltoft abzulaufen. Der Motor schiebt uns langsam gegen die Wellen eineinhalb Meilen nach Westen. Dann können wir auf Nord abdrehen, und dem Hafen zulaufen.
Ein Fischereifahrzeug, dass auf einer Untiefe vor Ebeltoft sein Ende gefunden hat. Wir erreichen den Hafen um 15.30 Uhr und haben die Nase für heute voll. So war der Tag nicht geplant. Sturm war nicht vorhergesagt, sonst hätten wir Grenaa nicht verlassen. Dennoch ist Ebeltoft eine sehr schöne kleine dänische Stadt.
Hier liegt die Fregatte Jylland als Museumsschiff.
Im Hafen pfeift noch immer der Wind und es ist grau und ungemütlich. Wir machen es uns daher in der Kajüte mit den Petroleum Lampen warm.