Ostsee rund


Archiv für Juli 2009

Montag,der 20. Juli; zweiter Hafentag in Ängskär

Mittwoch, 22. Juli 2009

Ostseereise 2009 523

Nein, es ist nicht dieser Anker der mich heute noch in Ängskär festhält, sondern die 6 Bft. Windstärke aus SW. Da Gundel erst am Freitag oder am Samstag ankommen wird, spielt dieser Hafentag keine Rolle, denn die 16 Seemeilen zu unserem Treffpunkt Öresund sind schnell gemacht. Ich kann also auf etwas freundlicheres Wetter warten.

Ostseereise 2009 525

Der Kurs führt mich von oben links in der Seekarte nach unten rechts, also nach Südost. Vielleicht ist Rasmus morgen ja etwas gnädiger.

Ostseereise 2009 522

Lesen und ein paar kleine Dinge reparieren werden mir auch heute die Zeit gut vertreiben.

Sonntag, der 19.Juli; Hafentag in Ängskär

Mittwoch, 22. Juli 2009

Der gestrige warme Tag endete mit einem roten Himmel im Westen.

Ostseereise 2009 520

 

Ostseereise 2009 521

Ich habe mit Gundel verabredet, dass sie mit Irmela nach Öregrund, meinem nächsten Hafen kommt. Von dort aus können wir ohne Probleme in drei Tagesreisen Stockholm erreichen. Wir verlassen dabei das innere Schärenfahrwasser nicht mehr und segeln durch den sehr schönen Stockholmer „Schärengarten“. Da die beiden Mädchen Ende der kommenden Woche kommen werden, habe ich nun viel Zeit. Ich bleibe daher heute in Ängskär, da der Ostwind mit Stärke 5 Bft. den Weg nach Öregrund mühsam machen würde. Das spare ich mir, stattdessen wird es ein gemütlicher Sonntag mit viel Lesen.

Sonnabend, der 18. Juli; von Huseliiharen nach Ängskär

Mittwoch, 22. Juli 2009

Ich habe heute morgen das Frühstück im Hafen ausgelassen. Stockholm Radio sagt für die Bottensee zunächst N-NE Wind, der später auf Ost drehen und etwas zunehmen soll, voraus. Da der Weg zum Kap Björn nach Südosten führt, möchten ich den günstigen NE Wind nutzen. Ich lege um halb neun ab und setze, nachdem ich freies Wasser erreicht habe, die Segel. Der Autopilot steuert das Schiff und ich kann mir das Frühstück machen. Andere Schiffe sind nicht in Sicht und wir laufen mit 5 kn gen Südost. Es ist warm, aber im Gegensatz zu gestern auch wolkig. Über See haben sich dicke, sehr tiefliegende dunkle Wolken gebildet und ich ahne was auf mich nun zum dritten mal zukommt. Nebel!! Diesmal richtig dick.

Ostseereise 2009 517

Über uns ist der Himmel blau und vor uns wird es immer dicker. Kein gutes Gefühl, aber nun läßt sich nichts ändern. Wichtig ist, das die Navigation stimmt, und dazu habe ich eigentlich volles Vertrauen. Nach zwei Stunden im Nebel habe ich das Kap erreicht und kann den Kurs auf Süd ändern. Mit dem Näherkommen von Land löst sich ganz allmählich die dicke Suppe auf. Gut so, denn für das Schärenwasser, in das ich nun einlaufe, brauche ich gute Sicht.

Ostseereise 2009 518

Ostseereise 2009 519

 

Eine dreiviertel Stunde später habe ich den Hafen Ängskär erreicht, den ich schon von dem Weg nach Norden kenne. Neben mir macht ein kleines Boot mit einer Schweizer Flagge fest. Erstaunlich. Der Skipper, der wie ich allein unterwegs ist, erklärt mir allerdings, er sei Schwede, lebe aber in Genf. Das kleine Boot hat nie die Schweiz gesehen. Na gut, so kann man es auch machen.

Freitag, der 17.Juli; von Segelvik nach Huseliiharen

Mittwoch, 22. Juli 2009

Westwind. Das haben wir lange nicht gehabt. Auch Stockholm Radio bestätigt für die Bottensee Westwind 2-3 Bft, Nachmittags abnehmend und später eine sich einstellende Seebrise. Die Windrichtung passt, ich lege um 9.20 Uhr ab. Es ist ein herrlich warmer Tag mit nur wenigen Wolken am blauen Himmel. Ich setze die Segel und gehe auf Kurs, zunächst durch ein enges Schärenfahrwasser später auf die frei See. Die vielen Felsen neben der Fahrrinne können bei schlechter Sicht und fehlerhafter Navigation zu einer großen Gefahr werden. Manche sind knapp vom Wasser überspült und daher kaum sichtbar. Nur die veränderte Wellenbildung weist auf so ein Unterwasserhindernis hin.

Ostseereise 2009 513

 

Ostseereise 2009 514

Ich hoffe, dass ich diesen gefährlichen Hindernissen niemals zu nahe komme.

Nach einem langen Segeltag mache ich gegen 18.00 Uhr wiedereinmal in dem kleinen Hafen Huseliiharen fest. Sogar mein Liegeplatz vom letzten Besuch ist noch frei.

Donnerstag, der 16.Juli; von Skärsaa nach Segelvik ( Söderhamn )

Donnerstag, 16. Juli 2009

Der Tag fängt sehr warm und sonnig an. Ich höre um acht Uhr den Wetterbericht von Stockholm Radio, der für die Bottensee leichten SE-Wind, der auf SW drehen soll voraussagt. Die Windrichtung ist nicht ideal aber bei der Windstärke kein Problem. Um halb zehn lege ich ab und verlasse unter langsamer Fahrt diesen schönen Ort. Ich streiche ihn im Hafenhandbuch dick an. Gegen Mittag erreiche ich den Fjord von Söderhamn. Der Himmel über Land hat sich verdunkelt und ab und an zuckt ein Blitz in der Ferne. Um eventuelle Überspannungsschäden zu vermeiden nehme ich die Antennenstecker aus dem Funkgerät und dem Wetterempfänger.

Ostseereise 2009 505

Dann entscheide ich mich den nahen kleinen Hafen Segelvik anzulaufen, statt meine Reise nach Süden fortzusetzen. Eine viertel Stunde später habe ich fest gemacht. Genau im richtigen Moment, denn das Gewitter zieht mit Blitz und Donner über die Bucht hinweg. Glück gehabt!!

Nach einer Stunde ist der Spuk vorbei, ich bleibe aber dennoch hier und werde erst morgen weitersegeln.

Ostseereise 2009 506

 

Ostseereise 2009 510

 

Ostseereise 2009 508

Mittwoch, der 15.Juli; von Hudiksvall nach Skärsaa

Donnerstag, 16. Juli 2009

Gundel und ich haben gestern abend miteinander telefoniert. Ihre Ferienzeit rückt näher, und sie wird wohl Ende der kommenden Woche mit Irmela zu mir kommen. Da ich mit ihr durch den Göta Kanal fahren möchte, bedeutet es für mich nun den Bug von Shiralee nach Süden zu drehen, denn der Weg weiter nach Norden wäre für diesen Plan aus Zeitgründen nicht sinnvoll. Irgendwann komme ich noch einmal zurück hierher, und dann geht es natürlich weiter gen Nord!! Ich lege, nachdem ich Diesel getankt habe, gegen 10.00 Uhr in Hudiksvall ab. Es ist ein warmer und schöner Sommertag. Leichter Wind aus Süd bedeutet für mich auf eine Kreuz nach Süden zu gehen, das macht allerdings bei diesem herrlichen Sommertag gar nichts. Der kleine Hafen Skärsaa ist mein Ziel.

Ostseereise 2009 492

Abschied von Hudiksvall. Irgendwann komme ich noch einmal wieder.

Ostseereise 2009 494

Im Hinterland sind die ersten etwas höheren Berge zu sehen. Im Winter gibt es hier ein vielbesuchtes Skigebiet.Gegen 15.00 Uhr erreiche ich die Bucht von Skärsaa, einem alten Fischerdorf.

Ostseereise 2009 497

Der Hafen ist sehr klein, und daher mache ich längsseits an einem schwedischen Schiff fest. Kein Problem, sie helfen mir freundlich.

Ostseereise 2009 501

Der heutige Platz ist einer der schönsten meiner bisherigen Reise. Ein wunderschöner Ort, der die Vergangenheit ahnen lässt.

Ostseereise 2009 500

 

Ostseereise 2009 503

Die Postboten haben es in Schweden einfacher als bei uns, alle Briefkästen hängen friedlich nebeneinander.

Ostseereise 2009 504

Mein schwedischer Schiffsnachbar fragt mich, ob ich mit in die Sauna gehen möchte, die er vor einer halben Stunde angeheizt hat. Na klar, das Angebot nehme ich an, und so gehen wir zu Dritt in die auf 90°c aufgeheizte Sauna und lassen es uns gut gehen. So kann es eigentlich weitergehen, ich hoffe es jedenfalls.

Dienstag, der 14.Juli; Hafentag in Hudiksvall

Dienstag, 14. Juli 2009

Heute steht ein richtiger Arbeitstag auf dem Programm:

– Wäsche waschen

– Schiff saubermachen

– Einkaufen und dabei die kleine Stadt ansehen

Das Wetter ist schön, die Sonne scheint, es ist warm geworden und es weht ein leichter SE-Wind. Nachdem ich die wichtigsten Dinge am Schiff und im Hafen erledigt habe, gehe ich mit dem Rucksack und einer großen Einkaufstasche in die Stadt.

Ostseereise 2009 485

Über Jahrhunderte waren in Hudiksvall Fischerei und Handel die wichtigsten Erwerbszweige. Heute gibt es nur noch wenige Haupterwerbsfischer. Ein Denkmal erinnert an vergangene Zeiten.

Ostseereise 2009 489

In den alten Fischerhäuser haben sich heute kleine Geschäfte und Butiken angesiedelt.

Ostseereise 2009 491

Montag, der 13. Juni; von Sandarne nach Hudiksvall

Montag, 13. Juli 2009

Der Wetterbericht von Stockholm Radio klingt gut. Keine Windwarnungen und SE Wind mit 3-4 Bft. Laufe daher gegen halb zehn Uhr aus. Ich motore aus dem Inselgewirr und setze nach einer Stunde die Segel.

Ostseereise 2009 479

Das Schiff läuft mit 4-5 kn und der Kurs ist Nord. Über dem Festland ziehen dunkle Wolken auf und es sieht nach Gewitter aus. Nach drei Stunden wird es vor mir grau und ich ahne, in was ich hinein fahre. Nebel!! Die Sichtweite reduziert sich auf 200 m. Durch diese dicke Suppe segel ich etwa eineinhalb Stunden. Es wird kühl, und ich muss mich wärmer anziehen. Als die Insel Krakön in einer sm Entfernung auftaucht, ist der Spuk plötzlich vorüber. Die Sonne scheint, als wäre nichts gewesen und es wird wieder warm. Gott sei Dank.

Ostseereise 2009 480

Um 17.30 Uhr mache ich im Hafen von Hudiksvall fest. Eine freundliche Hafenmeisterin hilft mir dabei. Morgen ist dringend eine Wäsche erforderlich und ich muss unbedingt einkaufen. Also ein Hafentag in Hudiksvall.

Ostseereise 2009 482

Sonntag, den 12.Juli; von Axmar bruk nach Sandarne

Montag, 13. Juli 2009

Der starke Ostwind hat am Abend des Vortages aufgehört zu wehen. So wird es eine ruhige Nacht ohne das Klatschen der Wellen und das Pfeifen des Windes im Rigg. Neben mir hat am Abend ein zweites deutsches Schiff fest gemacht. Ebenfalls ein momentaner Alleinsegler aus Arnis an der Schlei. Wir begrüßen uns und erzählen über unsere weiteren Pläne. Auch er will versuchen noch Norden zur högan kusten zu segeln. Gegen 8.30 Uhr zieht Nebel auf, und wir verschieben unseren Start. Das gibt Zeit ein wenig voneinander zu erfahren. Um 9.30 Uhr lege ich ab und fahre langsam durch die enge Fahrrinne in freies Wasser. Nebelschwaden ziehen immer wieder durch, aber die Navigation klappt.

Ostseereise 2009 470

 

Ostseereise 2009 471

 

Nach einer dreiviertel Stunde kommt leichter Ostwind auf und da ich freies Wasser erreicht habe setze ich die Segel. Geruhsam geht es mit 3-4 kn voran. Das Fahrwasser nach Sandarne ist sehr eng und gewunden. Kurz vor Erreichen der schmalen Rinne kommt wieder dicker Nebel auf, ich finde die Ansteuerungstonne dennoch. Mit langsamer Fahrt laufe ich unter Motor in Richtung meines heutigen Hafens. Gegen 15.00 Uhr mache ich fest. Es hat aufgeklart und zwischen einzelnen Schauern kommt ab und zu die Sonne hervor.

Ostseereise 2009 478

Ein Spaziergang durch Sandarne zeigt mir manches hübsche Schwedenhaus.

Ostseereise 2009 473

 

Ostseereise 2009 477

Platzmangel herrscht hier in Mittelschweden nicht. Die Grundstücke sind sind zum großen Teil riesig. Bei neun Millionen Menschen in diesem großen Land ist das möglich.

Sonnabend, der 11.Juni; von Huseliiharen nach Axmar bruk

Montag, 13. Juli 2009

Heute morgen scheint seit längerem mal wieder die Sonne. Der Wind hat abgenommen und auf E gedreht. Der Wetterbericht von Stockholm Radio gibt keine Windwarnung aus, sondern sagt Ostwind der Stärke 3-4 Bft. voraus. Ich mache das Schiff klar und laufe um 9.40 Uhr in Richtung Söderhamn aus. Da der Kurs raum achterlich ist, rolle ich nur die Genua aus und mache dennoch 6 kn Fahrt. Nach dem ich die offene See erreicht habe, nimmt der Seegang und leider auch der Wind auf 5-6 Bft. zu. Eigentlich kein Problem bei diesem Kurs. Nur der Autopilot kann die hohen, schräg von achtern anlaufenden Wellen nicht gut aussteuern und so kann ich das Ruder nur für ganz kurze Zeit verlassen um die Navigation zu machen. Ich entscheide mich nach drei Stunden den kleinen Naturhafen Axmar bruk anzulaufen, zumal er vom Seegang geschützt hinter kleinen Inseln liegt.Ostseereise 2009 466

Das Anlegen wird allerdings zu einem Kraftakt der besonderen Art. Auch in diesem Hafen liegen Mooringtonnen. Allerdings muss ich heute das Schiff mit heftigem Seitenwind an die Pier bringen. Das ist alleine nur sehr schwer zu machen, da das Boot durch den Seitenwind und die langsame Fahrt zur Seite treibt. Der Versuch geht fast schief. Ich fahre mit dem Schiff langsam in die Achterleine um das Boot in der Richtung zu stabilisieren. Da die Achterleine einen Meter zu kurz ist, erreiche ich nicht ganz die Pier und beginne seitlich wegzutreiben. Ein Angestellter des Restaurants kommt herbeigelaufen und kann im letzten Moment die Vorleine annehmen. Das war Glück der besonderen Art. Nach mühsamer Verlängerung der Achterleine liege ich endlich fest. Das muss ich nicht noch einmal haben. ( Verbrannte Finger und blaue Flecken an den Schienenbeinen )

Ostseereise 2009 467

Ansonsten ist dies ein schöner Platz in einem Naturreservat.

Ostseereise 2009 469

 

Ostseereise 2009 468

Ich hoffe,dass der Wind gegen Abend nachlässt, so das ich eine ruhige Nacht haben werde.