Ostsee rund


Archiv für Mai 2009

Mittwoch, der 20. Mai; von Hel nach Klaipeda

Samstag, 23. Mai 2009

Heute wollen wir den zweiten Versuch machen. Die Voraussetzungen sind gut. Der Nebel von gestern ist fort und der Wetterbericht spricht von einem für uns günstigen Wind aus SE langsam auf W drehend. Wir legen um 10.30 Uhr ab. Setzen die Segel und gehen auf Kurs NE. Es läuft gut und Shiralee marschiert mit 5-6 kn. Nach ca. 4 Stunden färbt sich der Himmel schwarz, der Wind nimmt ab und dreht auf NE, also genau auf die Richtung, in die unser Kurs führen muss, damit wir die russische Exclave sicher umfahren können. Wir ändern zunächst den Kurs in Richtung Russland. Ein weiteres Gewitter mit heftigem Regen und Blitz und Donner zieht über uns hinweg. Danach ist der Wind weg und der Himmel klärt sich vollständig auf. Ich ahne, dass uns nun der Motor die nächsten 18 Stunden voranbringen muss. Gehen auf Kurs und lassen den Autopiloten die Arbeit des Kurshaltens übernehmen.

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Wir teilen uns die Wachen ein. Einer von uns schläft drei Stunden, die beiden anderen sind im Cockpit. In der Ferne sehen wir Fischer und auch russische Marineschiffe. Die Nacht wird, abgesehen vom brummenden Diesel, ruhig. Wir erreichen um 04.30 Uhr die Ansteuerung von Klaipeda und machen um 06.00 Uhr fest. Nach zwei Stunden Schlaf, gibt es ein ausgedehntes Früstück, und wir gehen bei herrlichem warmen Wetter in die Stadt.

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Das Ännchen von Tharau begrüßt uns auf einem Marktplatz in der Altstadt von Klaipeda.

Dienstag, der 19.Mai; von Danzig nach Hel

Dienstag, 19. Mai 2009

Danke für die guten Wünsche für die Reise nach Klaipeda! Wir starteten heute morgen bei Sonnenschein, Wärme und wenig Wind aus NE. Über Funk meldeten wir uns in Polen ab und bekamen freie Fahrt nach Littauen. Schon auf dem Weg in die Fahrrinne änderte sich die Situation vollständig. Um uns herum versank alles in dickem Nebel mit Sichtweiten zwischen 100m und 50m. Keine gute Voraussetzung für eine Reise durch die Nacht. Wir entschlossen uns daher den Kurs auf Hel zu setzen um die Entwicklung dort abzuwarten. Wir erreichen Hel gegen 13.00 Uhr. Auf See herrscht weiterhin dichter Nebel, der sich nur über Land leicht gelichtet hat. Wir werden also den zweiten Versuch morgen machen, in der Hoffnung dass es dann klappen wird.

Montag,der 18. Mai; dritter Hafentag in Danzig

Montag, 18. Mai 2009

Der Wind hat heute Nacht auf SE gedreht, und es ist warm geworden in Danzig. Wir machen am Vormittag getrennt Besorgungen und ich bummel ohne besonderes Ziel durch die schöne Stadt. Wenn der Wetterbericht für Morgen zutrifft, wird uns der mäßige W-SW Wind die Nacht auf Mitwoch hindurch die 125 sm nach Klaipeda dem ehemaligen Memel schieben. Dabei müssen wir die russische Exclave Kaliningrad, das ehemalige Königsberg, in einem Abstand von mindestens 12 sm passieren, da wir keine Visa haben. Wir hoffen die Reise in 24-30 Stunden zu bewältigen. Mal sehen ob alles klappt. Polen liegt dann endgültig hinter uns, und ich bin sehr gespannt auf die drei baltischen Staaten.

 

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Wolfram ist angekommen. Wie schön!

Sonntag, der 17. Mai; zweiter Hafentag in Danzig

Sonntag, 17. Mai 2009

Der Regen hat in der Nacht aufgehört und der Sonntagmorgen zeigt sich nicht unfreundlich. Gehen gegen 11.00 Uhr durch die Altstadt zum Bahnhof und fahren mit dem Vorortzug nach Zoppot.

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Die längste Seebrücke Europas hat tatsächlich erstaunliche Maße was ihre Länge und Breite betrifft.

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Auch Zoppot hat erkannt, dass Sportboothäfen eine interessante touristische Attraktion darstellen. Mit Hilfe der EU entsteht neben der See brücke ein großer Yachthafen.

Abendessen auf unserem Schiff. Morgen hoffen wir, Wolfram vom Flieger abholen zu können.Ostseereise 2009 102

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Sonnabend, der 16. Mai; Hafentag in Danzig

Samstag, 16. Mai 2009

Unser erster von drei Hafentagen. Wir lassen den Tag ruhig angehen. Der Himmel ist zum ersten mal nicht mehr so strahlend blau und von Zeit zu Zeit fallen ein paar Tropfen. Laufen am Vormittag zunächst gemeinsam durch die Gassen der Altstadt und trennen uns dann. Ich gehe einkaufen, bummel zur Touristinformation und dann zum Schiff. Eines ist aber jetzt bereits sicher, der Besuch Danzigs war die bisherigen 400 sm wert.

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Freitag, der 15. Mai; von Hel nach Danzig

Freitag, 15. Mai 2009

Wir laufen gegen 10.00 Uhr bei blauem Himmel und 2-3 Bft. aus NW aus. Für die fünfzehn Seemeilen werden wir knapp 3 Stunden benötigen. Im Schatten der Segel ist es wie auch bislang relativ kühl, ca. 12°C, und so müssen auch heute die dicken Jacken helfen. Dennoch herrliches segeln. Wir queren das Verkehrstrennungsgebiet vor Danzig und werden von einer großen Skandinavienfähre überholt. Zum ersten mal sieht man auch Frachter und vereinzelte Segler.

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Gegen 13.00 Uhr erreichen wir die Rinne nach Danzig. Melden uns über Funk bei Port Control Danzig an und bekommen die Genehmigung in den weitläufigen Danziger Hafen einzulaufen. Zunächst passieren wir das Denkmal der Westernplatte und dippen unsere Nationalflagge.

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Die großen Werften Danzigs sind scheinbar noch vollbeschäftigt, anders als häufig die Werften in unseren Häfen.

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Wir fahren weiter flussaufwärts und erreichen das Altstadtzentrum mit dem Krantor. In dem neuen und gut ausgestatteten Yachthafen finden wir einen Liegeplatz.

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Beim Anlegen geht Mike baden. Er kennt jetzt die Wassertemperatur des Stadthafens. Die Sonne und die Waschmaschine helfen alles wieder in Ordnung zu bringen.

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Wir haben jetzt drei Tage Zeit für Danzig und freuen uns darauf am Montag unseren Freund Wolfram vom Flughafen abzuholen.

Donnerstag, der 14.Mai; Hafentag in Hel

Donnerstag, 14. Mai 2009

Wir wollen mit dem Zug auf der Halbinsel Hel bis zu dem ehemaligen kaschubischen Fischerdorf Jastarnia fahren. Heute allerdings ebenfalls ein Urlaubs- und Badeort wie auch Hel. Da die Abfahrt erst um 12.33 Uhr sein wird, wandern wir zunächst zur Südspitze der Halbinsel.

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Dann geht es mit der Bahn in fünfzehn Minuten nach Jastarnia. Wir fahren den gesamten Weg durch einen herrlichen Kiefernwald, dessen Boden über und über mit Blaubeerpflanzen bedeckt ist.

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Die Hoffnung, die alten kaschubischen Fischerhäuser zu finden, hat sich nicht erfüllt. Dafür fanden wir einen modernen Hafen und eine Seebrücke, durch Mittel der EU gefördert. Beides ein wenig leer und leblos.

 

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Wir haben uns mit einem Fischessen und einem schönen kühlen Bier getröstet.

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Morgen werden wir weiter nach Danzig segeln.

Mittwoch, der 13. Mai; von Wladyslawowo nach Hel ( Hela )

Mittwoch, 13. Mai 2009

Wir haben herrlich geschlafen und der 13. begrüßt uns mit Sonne und merklich mehr Wärme als die Tage zuvor. Kurz vor zehn Uhr legen wir ab. Unser Kurs führt uns an der Küste von Hel entlang nach südost zum Kap Hel. Zum ersten mal ist ein merklicher Schiffsverkehr zu sehen. Danzig und Gedingen liegen nicht mehr weit.

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Nach vier Stunden kommt Kap Hel in Sicht. Der Wind hat zugenommen weht aber für uns noch immer günstig aus NW. Der Seegang in der südöstlichen Ostsee ist relativ hoch und lang. Vor dem Kap fällt die Wassertiefe auf fast 50m. Anders als in dem uns bestens bekannten Teil der Ostsee, in dem eine Tiefe von 30m schon außergewöhnlich ist.

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Gegen 15.00 Uhr machen wir fest. Es gibt Kaffee und Kuchen und dann folgt der Landgang durch das hübsche und saubere Hel.

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Hier zeichnet sich bereits der Beginn der Saison ab. Unmengen von billigem Kitsch stehen zur Auswahl.

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Danzig liegt jetzt in Sichtweite. Wir werden daher morgen in Hel bleiben. Freitag geht es weiter nach Danzig, wo uns unser Freund Wolfram hoffentlich am Montag per Flugzeug erreichen wird. Dann steht der weite Weg außerhalb der 12 sm Zone am russischen Kaliningrad vorbei nach Kleipeda ( Memel) an.

Dienstag, den 12. Mai; von Leba nach Wladyslawowo ( Großendorf )

Mittwoch, 13. Mai 2009

Heute Nacht war es kalt. Mike hat wie ein Schneider gefroren und sich erst durch Wärmewäsche und eine zusätzliche Decke in den Schlaf bringen können. Der neue Tag fängt trotz kalter Nacht schön an. Blauer Himmel und 2-3 Bft.. Mike nimmt seine Wäsche aus dem Trockner, in dem sie die Nacht zugebracht hat und ich hänge meine Klamotten an der Seereling zum trocknen auf. Wir laufen nochmal zum Strand und zur Mole und beschließen dann auszulaufen. Bunkern Wasser und Diesel und laufen aus. Uns wird noch einmal genau erläutert, wie wie die Einfahrt zu passieren haben, ohne die Gefahr auf Grund zu laufen. Es klappt. Bei der Ansteuerungstonne setzen wir Segel. Es ist ein herrliches, aber schrecklich kaltes segeln. Blauer Himmel, tiefblaues Meer und schnelle Fahrt nach Osten.Wir sind wie die gesamte letzte Zeit mal wieder ganz allein auf See. Kein Segel und kein Schiff zu sehen.

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Wir passieren das Kap Rozewie.Noch 4,5 sm bis Wladyslawowo.

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Wladyslawowo ist der größte Fischereihafen Polens. Viele Schiffe liegen allerdings zur Zeit arbeitslos auf. Heute Abend werden wir kräftig einheizen, um uns die Nacht etwas angenehmer zu machen.

Google Maps

Dienstag, 12. Mai 2009

Ab sofort gibt es eine Karte mit meiner Route. Klickt einfach auf „Meine Route in Google Maps“ auf der rechten Seite oder hier.